Giacomo Puccini/
Kurzinformation Giacomo
Puccini (italienischer Komponist)
geboren am 22.12. 1858 in Lucca,
gestorben am 29.11.1924 in Brüssel
Nach Giuseppe Verdi (*1813 in
Roncole/ gest. 1901 in Mailand) war Puccini der Hauptvertreter der
italienischen Oper. Die Stoffe seiner Opern basierten vorwiegend auf der vom
französischen Naturalismus angeregten Literaturströmung (Verismo), soziale
Zeitprobleme darzustellen. Neben Verdi und Puccini bemühten sich auch
Pietro Mascagni und Ruggiero Leoncavallo in ihren Werken um
sozialkritische Themen. Puccini
stammte aus einer musikalischen Familie und lernte bereits im Alter von
fünf Jahren das Orgelspiel. Nach dem Tod des Vaters sorgte Puccini für
den Unterhalt seiner Mutter und der Geschwister indem er in der Kirche
Orgel und in einem Bordell Klavier spielte. Erst als er Verdis Aida
hörte, entschloss er sich fürs Theater zu komponieren. Er war Schüler des Mailänder
Konservatoriums, studierte bei Bazzini und Ponchielli. Die ersten Opern
("Le Villi", 1884 und "Edgar", 1889) komponierte er
unter dem Einfluss der französischen Opéra lyrique (Jules Massenet und
Charles Gounod). Der Durchbruch gelang Puccini mit der Oper "Manon
Lescaut" (1893), an der er drei Jahre lang arbeitete. 1896 wurde die Aufführung der "La Bohème"
zu einem der größten Erfolge in der Operngeschichte, gefolgt von
"Tosca" (1900). Hingegen wurde die Oper "Madame
Butterfly" 1904 in Mailand vom Publikum wenig freundlich aufgenommen
und erst nach einer Umarbeitung bei der im gleichen Jahr stattfindenden
Aufführung in Brescia von den Kritikern gefeiert. Während der drei- bzw.
vierjährigen Entstehungszeiten seiner Opern veränderte immer wieder die
Szenen und stritt mit seinen Librettisten um jedes Wort. Letztlich aber
schuf er Werke mit einer großen Bühnenwirksamkeit, mitreißenden Chören
und wundervollen Arien. Puccini avancierte zum beliebtesten
Opernkomponisten des 20. Jahrhunderts. 1910
komponierte Puccini für Amerika die Oper "Das Mädchen aus dem
goldenen Westen" und konnte damit nicht mehr so ganz an frühere
Erfolge anknüpfen, ebenso wie bei "La Rondine", ein Werk, das
1917 uraufgeführt wurde. Dies änderte sich jedoch mit den drei
Einakteropern "Der Mantel", Schwester Angelica" und
"Gianni Schicchi", die im "Trittico" zusammengefasst
wurden. Besonders der komödiantische Stoff von "Gianni Schicchi"
überzeugte und begeisterte das Publikum. Puccinis
letzte Oper ist "Turandot". Kurz vor der Vollendung starb Puccini
an den Folgen seiner Kehlkopfkrebserkrankung. Franco Alfano, sein
Schüler, beendete nach Puccinis Aufzeichnungen das Werk 1926. Bei der
Uraufführung am 26. April 1926 legte der Dirigent Arturo Toscanini nach
der Arie der Liu den Taktstock beiseite und erinnerte daran, dass
Puccini "an dieser Stelle die Feder aus der Hand gelegt
hatte." Das
Grab des Künstlers und seiner Ehefrau liegt in Torre del Lago, wo er einst
lebte und arbeitete. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein Museum.
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