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Washington: Kurztripp mit ganz individuellen Eindrücken

Freizeit, Unterhaltung, Restaurants, Einkaufen
Das Freizeitverhalten der Washingtoner unterscheidet sich insofern von den Bürgern anderer Städte in Europa und zum Teil in den USA, weil die meisten Veranstaltungen bereits gegen 19.00 Uhr beginnen und spätestens gegen 22.00 Uhr beendet sind. Nur einige wenige Jazzclubs wie z.B.  "9:30 Club" bieten ein späteres Programm. Das hängt damit zusammen, daß die Amerikaner mindestens 10 Stunden arbeiten und am nächsten Morgen wieder früh am Arbeitsplatz erscheinen müssen. Direkt nach Büroschluß geht man aus, ohne noch einmal extra nach Hause zu fahren. Bei allen Veranstaltungen geht es sehr zivilisiert zu.  Mit der Aufforderung "make some noice" wird das Publikum animiert, mit zu singen oder zu klatschen.  Der Ablauf eines Konzerts wird fast minutiös geplant: Orchester, Chor und Tänzer stellen sich mit einer Einlage dem Publikum vor. Pünktlich werden die Hauptkünstler angekündigt und beginnen spontan mit ihrem Programm zum Einstimmen. Zur Mitte hin wird ein Nachwuchskünstler eingeführt, es folgen gemeinsame Songs und noch einmal ein Nachwuchssolo. Dann ist es Zeit für ernstere Töne - parolenhafte Texte für mehr Liebe, Toleranz, gegen Gewalt oder Drogen, bei denen das Publikum mit singen kann, werden vorgetragen. Darauf folgt unausweichlich ein Lob auf die amerikanische Nation sei es mit "God save America" oder der Nationalhymne. Zum Schluß gibt es noch einmal die Hits, dann tosenden Applaus und so gut wie nie eine Zugabe. Schnell gehen die Besucher zum Ausgang. Diese "Dramaturgie" mag den Europäern zum Teil seltsam erscheinen, deshalb ist es hilfreich, sich vorab schon ein wenig darauf einzustellen.

Weitere Clubs: Habana Village (Latinomusik) mit Tanzfläche, Blues Alley (Jazzclub) mit Shows um 20.00 und und 22.00 Uhr, City Blues (Blues und Jazz) -  Livebands an jedem Abend, One Step Dawn (Jazzclub) - Livebands an sechs Tagen in der Woche, Twins Lounge (Jazzclub) - intime Atmosphäre, tägliche Livemusik, The Ballroom (Rockmusik) - liegt in einer ungemütlichen Gegend!, Black Cat (Rockmusik) - für jüngere Leute, große Tanzfläche.

Insgesamt gibt es in Washington viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten, bzw. abends auszugehen.

Weitere Tipps für den Abend: Warner Theatre (altes Gebäude mit Klassik- und Rockaufführungen), John F. Kennedy Center (Sechs Hallentempel für Musik und Theater), Ozi, Martini and Cigar Lounge (gepflegter Bar-Treff, gute Kleidung empfohlen, Sinatra Songs und leichter Jazz, Tanzfläche), National Theater (ältestes Theater der Stadt), Wolf Trap Farm Park (Freilichtbühne), Carter Barron Amphitheater ( Rock- Pop- und Blueskonzerte, Shakespeare-Theater), The Bar (gemütliches Ambiente mit Sofas und Kerzenlicht) - leichte Jazz-Livemusik.

Die Wochenenden gehören bei den Amerikanern der Familie und dem häuslichen Zusammensein.

Restaurants
In Washington gibt es viele Spitzenrestaurants mit internationaler Küche. Aber auch die Selbstbedienungsmeile im Untergeschoß der Union Station birgt gute Kost zu noch zivilen Preisen. In den Restaurants wird man platziert. Große Gläser mit Eiswasser gehören auch im Winter zum kostenlosen Service und werden stets aufgefüllt. Da die Kellnerinnen und Kellner  von den Trinkgeldern ihren Lebensunterhalt bestreiten, ist der "Tipp" von mindestens 15% und bei Zufriedenheit von 20% zum Endpreis hinzuzufügen. Einige Touristenrestaurants setzen diesen als erkennbaren Extraposten zuweilen schon mit auf die Rechnung. Wer mit dem Essen fertig ist, wird oft vom Kellner noch nach einem letzten Wunsch gefragt. Bei Verneinung kommt auch schon mal ungefragt die Rechnung, denn eine schnelle Abfertigung ist in den USA durchaus keine Unhöflichkeit.

Restauranttipps: Bistro Francais (günstiges Lunchmenue in Georgetown), Café Atlantico (frisches Ambiente, südländische Küche und Drinks), Coco Loco (brasilianisch-mexikanische Gerichte bei einer Tanzstunde), Georgia Brown (Südstaatenküche), Il Radicchio (preiswerte Gourmetspezialitäten), La Madelaine (Französisches Selbstbedienungsrestaurant), Morrisson-Clark Inn (gehobenes Restaurant), Obelisk (günstige Menüs), Aquarelle (Gourmettempel im Watergate Hotel mit schöner Aussicht auf den Potomac), Pesce (italienische Fischgerichte), Trio (Coffee-Shop im Art-Déco-Stil).

Einkaufen - Shopping
In Washington und Umgebung gibt es nahezu für alle Branchen Einkaufsparadiese. Zu den eigentlichen Preisen muß in den verschiedenen Bundesstaaten noch eine unterschiedlich hohe Steuer addiert werden. Da die Amerikaner viel Zeit mit Arbeiten sowie An- und Abfahrt verbringen, bleiben fast nur das Wochenende und wenige Feiertage, an denen zuweilen die Läden geöffnet sind, um Einkäufe zu erledigen. Deshalb sind die Geschäfte dann auch besonders überfüllt. Touristen können in der Woche oft gut genüßlich stöbern.

Shoppingtipps: G Street Fabrics (die schönsten Stoffe und Zubehör in Rockville - 11854 Rockville Pike), Fashion Center at Pentagon City (Einkaufsmall), Barnes & Noble (Bücher), Fischmarkt (fremde Fischsorten - besonders atmosphärisch ein Bummel am Abend oder am Wochenende), Potomac Mills (Maxi-Mall mit 200 Läden und Minipreisen), Mansion on O Street (drei mehrstöckig miteinander verbundene Stadthäuser mit Antiquitäten und Kunstwerken), Fresh Fields (das Lebensmittelparadies mit ausgezeichneten Biowaren).

Museen
Auf die interessierten Museumsbesucher warten in Washington über 50 Ausstellungsorte - zumeist an der Mall gelegen. Die berühmtesten Sammlungen sind sogar kostenlos zu besichtigen. Da viele Kunstsammlungen dem Smithsonian Institute (Infogebäude aus rotem Backstein - www.si.edu - Metrostation: Smithsonian) vererbt wurden, bieten diese allesamt ein breit gefächertes Kunstrepertoire und werden jeweils in verschiedenen Museen gezeigt. So bestehen fast alle großen Sammlungen aus Werken der französischen Impressionisten, der  Expressionisten und der Moderne. Eine strickte Trennung in verschiedene Kunstgattungen und eine Spezialisierung wie wir es oft in Deutschland kennen, gibt es in den USA nicht. So finden sich die Werke Renoirs, Cezannes, van Goghs, Kandinskys, Miros, Andy Warhols oder Marc Rothkos in fast allen namhaften Häusern. Und wer einen Künstler und eine Kunstrichtung ganz besonders liebt, muß verschiedene Institute besuchen.

Doch bei einem Kurztripp bleibt nur wenig Zeit, deshalb hier ein Überblick über die wichtigsten Sammlungen:

Die National Gallery of Art/ www.nga.gov
Gleich zwei unterirdisch miteinander verbundene Gebäude, das ältere West Building und das moderne East Building erwarten Ihren Besuch. Im Neubau sind moderne Kunstwerke ausgestellt und finden Sonderausstellungen statt, der Altbau beherbergt Werke aus dem Mittelalter und der Künstler Velázquez, Dürer, Cranach, Bosch, Rubens, Vermeer, Rembrandt, Renoir (Raum 86), Cézanne (Raum 80), Monet (Raum 85), Gauguin und Van Gogh (Raum 88), Turner und Constable (Raum 57), um nur einige zu nennen. Ebenfalls zu sehen: Der einzige Leonardo da Vinci außerhalb Europas - das Bildnis der Ginevra de' Benci (38,8 x 36,7 cm).

Mo-Sa 10-17 Uhr, So 11-18 Uhr, 6th St. und Constitution Ave. (an der Mall), Metro: L'Enfant Plaza. 
Vor dem Betreten der Museen werden die Handtaschen am Eingang von Sicherheitsleuten kurz überprüft. Die Besucher dürfen ansonsten alles mit in die Ausstellung nehmen. Die Mäntel können anbehalten oder an verschiedenen Garderoben abgegeben werden. Es empfiehlt sich, die an den Eingängen ausliegenden Lagepläne mitzunehmen, denn die beiden Gebäude sind nicht nur sehr groß, sondern die einzelnen Ausstellungsräume liegen auch ineinander verschachtelt, so daß man leicht die Orientierung verliert. Wir haben sogar die Raunnummern auf dem Plan abgehakt, um nichts zu übersehen.

Zwei große Museumsshops bieten Postkarten (60 Cents), Marken [www.stamp-museum.com], Schreibwaren, Poster und kleinere Drucke (3 $), Schals, Taschen, Spiele und vieles mehr. Das Fotografieren der Kunstwerke mit und ohne Blitz  für private Zwecke ist erlaubt, es sei denn, es wurde vor dem Kunstwerk eines der seltenen Verbotsvermerke angebracht.

Für das leibliche Wohl sorgt eine große Caféteria mit einem reichlichen Angebot an Speisen und Kaffee.

Das Hirshhorn Museum/ www.hirshhorn.si.edu
Der moderne Rundbau an der Mall ist in Washington nicht unumstritten, dennoch bietet das überschaubare Museum eine Reihe von großen Kunstwerken u.a. von Rothko, Miró, Matisse, Rodin und Degas. Vom oberen Stockwerk aus hat man von einem der Ausstellungsräume einen herrlichen Blick auf die Mall. Während der äußere Kreis den Gemälden vorbehalten ist, wurden im inneren die zahlreichen Skulpturen aufgestellt, darunter Werke von Giacometti, Moore und Picasso sowie Rodin und Käthe Kollwitz.

Tgl. 10-17.30 Uhr, 7th St. und Independence Ave. (an der Mall), Metro: L'Enfant Plaza. Der kleine Museumsshop bietet eine ansprechende Auswahl. 

Dem Museum angeschlossen ist der kleine Skulpturengarten, der sich auch jenseits des Rasens auf der anderen Seite der Mall fortsetzt.

Corcoran Gallery of Art
Das Museum zählt zu den größten und ältesten privaten Galerien in Washington und wurde 1896 von dem Bankier William W. Corcoran gegründet. In der Ausstellung sind u.a. einige Werke von Tizian, Rembrandt, Rubens, Renoir und Degas zu sehen sowie zahlreiche Lithografien Honoré Daumiers. Zu den Höhepunkten zählen ein paar mittelalterliche Wandteppiche, die allerdings ungünstig hoch an den Wänden des Treppenhauses platziert wurden. Der Schwerpunkt der Ausstellung gehört der amerikanischen Geschichte und Kunst, darunter auch viele weniger künstlerisch hochwertige Werke aus der Kolonialzeit. Wiederum ein Highlight sind die Werke Andy Warhols und Helen Frankentalers.

Tgl. außer Di 10-17 Uhr, 500 17th St. (Downtown), Metro: Farragut West. Eintrittsgebühr

Philipps Collection
Das sehr schöne und einen Besuch lohnende Museum bietet eine Auswahl impressionistischer und moderner Malerei, darunter Werke von Miró, Kandinsky, Rothko, Feininger, van Gogh, Cézanne, Klee und Goya. Bekanntestes Bild ist Renoirs "Le déjeuner des canotiers". 

Da auch dieses Museum sehr verschachtelt gebaut  ist, sollte man sich am Eingang einen Plan mitnehmen. Dem Komplex angeschlossen, sind ein Museumsshop und ein kleines Café.

Di bis Sa 10-17 Uhr, So 12-17 Uhr, 1600 21th St. (Dupont Circle), Metro: Dupont Circle. Eintrittsgebühr

National Museum of Women in the Arts/ www.nmwa.org
Das erst 1987 eröffnete Museum zeigt Künstlerinnen aus aller Welt vom 16. bis 20. Jh., darunter Werke von Frida Kahlo und Käthe Kollwitz.

Insbesondere die Werke Frida Kahlos werden im Museumsshop ausführlich vermarktet - auch die Werke, die anderenorts ausgestellt sind.

Mo bis Sa 10-17 Uhr, So 12-17 Uhr, 1250 New York Ave. (Downtown), Metro: Metrocenter. Eintrittsgebühr

Weitere wichtige Museen:

Arthur M. Sackler Gallery
Kunst aus dem Nahen und Fernen Osten
Freer Gallery of Art
Asiatische Kunstobjekte und der berühmte Peacock Room
National Air & Space Museum
Mit 10 Millionen Besuchern im Jahr ist es das beliebteste Museum der Welt: Flugzeuge wie die Spirit of St. Louis, Raumfahrzeuge, aber auch Raketen sind zu besichtigen. Angeschlossen sind ein Kino mit einer riesigen Leinwand und ein Planetarium.
National Museum of African Art
Afrikanische Kunst und ein Fotoarchiv über afrikanische Kunst und Kultur.
National Museum of American Art and National Portrait Gallery
Älteste und größte Sammlung amerikanischer Kunst, Gemälde, Skulpturen, Folklore und Fotografien sowie die Portraits berühmter und weniger berühmter Persönlichkeiten aus Geschichte und Politik.
National Museum of American History
Das Museum will einen Einblick geben in den amerikanischen Alltag, in Geschichte und Lebensweise. Zu sehen sind: das originale Sternenbanner, daß nur einmal stündlich kurz enthüllt wird, Geschirr, Einrichtungsgegenstände, die Kleiderkollektion der First Lady, Münzen und Waffen, Uniformen, Instrumente und Webstühle.
National Museum of Natural History
Gigantische Dinosaurierskelette sowie ein Insektenzoo gehören zu den beiden Hauptattraktionen dieses, besonders bei Kindern beliebten Museums. Ein Teil des Museums beschäftigt sich auch mit der Geschichte der Indianer Amerikas.
Newseum
Thema des Museums ist die Geschichte der Nachrichten und der Meinungsfreiheit, auch ein Blick hinter die Kulissen eines Fernsehstudios ist möglich.
United States Holocaust Memorial Museum
Das Museum beherbergt die weltweit größte Dokumentation des Holocaust und seiner Opfer. Eindrucksvoll und sehr bewegend werden die persönlichen Schicksale und der Leidensweg der Verfolgten dem Besucher nahe gebracht. Das sehr gut besuchte Museum vergibt zeitgebundene Eintrittskarten ab 10.00 Uhr, doch oft stehen in der Hauptsaison die Interessierten schon ab 8.00 Uhr in der Warteschlange.

Ausflüge
Das malerische Städtchen Annapolis (33.200 Einwohner) erreicht man von Washington aus innerhalb einer Dreiviertelstunde. Neben den groß geratenen Repräsentationsbauten, die in Annapolis als Hauptstadt von Maryland errichtet wurden, sind auch einige Straßenzüge mit Häusern aus dem 18. und 19. Jh. erhalten geblieben. Die Besucher können bummeln und die Boutiquen und Restaurants in der Hauptstraße besuchen. Annapolis, auch "crabtown" genannt, ist für seine Fischgerichte, berühmt. Vom Hafen aus fahren in der Saison Fähren nach Baltimore und an die Südspitze. Einen besonders schönen Ausblick auf die Chesapeake Bay hat man im Auto von der gleichnamigen Doppelbrücke aus. 
Die Überquerung der Brücke kostet allerdings pro Auto 2.50 $.

Von Washington aus gelangt man innerhalb von 40 Minuten auf die Virginiaseite der Great Falls. Vom dortigen Park hat man auch den schöneren Ausblick auf den Wasserfall als von Maryland aus. Über die volle Breite des Potomac hinweg kann man von zwei Aussichtsplattformen die Wasserfälle betrachten. In reißendem Sturz legt das Wasser 26 m Höhenunterschied zurück. 

Eine Reisegeschichte von
Katja Ebbinghaus
24.02. bis 03.02.02


Union Station

Skulpturengarten

National Gallery of Art

National Gallery of Art
East Building

Hirshhorn Museum


Dorf an der Ostküste

Annapolis

Annapolis

Annapolis

Annapolis

Annapolis

Annapolis

Great Falls/ Virginia-Seite

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