Paestum Die drei
großen griechischen Tempel von Paestum
liegen ca. 40 Kilometer
südlich von Salerno und
gehören zu einem der
Höhepunkte einer
Kampanienreise. Ihre
herrliche Lage inmitten
der Natur und ihre
architektonische
Schönheit lassen sich am
ehestens am späten
Nachmittag genießen.
(Tägl. geöffnet von 9.00
bis eine Stunde vor
Sonnenuntergang) Dann
bringt das schon
abendliche Licht die
baulichen Details
besonders gut zur Geltung.
Auch sind dann weniger
Touristengruppen unterwegs
und man kann die Ruhe der
gesamten Anlage noch
besser auf sich wirken
lassen. Zudem spenden in
der Mittagshitze nur
wenige Bäume genügend
Schatten und es gibt
innerhalb der
archäologischen Zone z.Z.
noch keine
Gastronomie.
Die
griechische Kolonie Poseidonia
(heute: Paestum) wurde
gegen Ende des 7.
Jahrhunderts v. Chr.
gegründet. Die drei
teilweise noch erhaltenen
großen Tempel entstanden
Mitte des 6. bis Mitte des
5. Jahrhunderts v. Chr.
und künden von der
Entwicklung des dorischen
Tempelbaus.
Mehr
über die klassische
griechische Architektur
erfahren Sie hier.
zurück
zur Fotoübersicht Kampanien
|
|

|
|

|
|
|
|
Es
ist verwirrend,
welche Gottheiten
in den einzelnen
Tempeln wirklich
verehrt wurden.
Die namentliche
Zuordnung entstand
durch die
Ausgrabungen im
18. Jahrhundert.
Der heutige Stand
der Wissenschaft
kommt zu anderen
Ergebnissen, so
dass Namen und
Funktion der
Tempel eben nicht
überein stimmen.
Neben den Tempeln
finden sich
weitere Überreste
einer antiken
Stadt. Diese sind
jedoch römischen
Ursprungs. Im
Verlauf der
römischen
Eroberung
Kampaniens 274 v.
Chr. wurde
Poseidonia
eingenommen und
erhielt den Namen
Paestum. Allein
die Tempel und das
sogenannte
Heiligtum des
Heroon blieben
erhalten. Die
übrigen Gebäude
der Stadt wurden
nach römischen
Vorbild neu
errichtet.
Seit Paestum 1998
von der UNESCO den
Weltkulturerbestatus
erhielt, wurden
die Tempel
sorgfältig
restauriert. Die
aus Muschelkalk
bestehenden
Steinquader waren
zum Teil porös
geworden;
außerdem sorgte
die
Umweltverschmutzung
für die
Zersetzung des
Gesteins. |

|
|

|
|
Der
einstige Grundriss
der Anlage geht
allerdings über
das heutige Areal
hinaus. Die
Zufahrtsstraße
und die
benachbarten
Gebäude
verhindern die
Ausgrabung der
restlichen
Flächen.
Besonders deutlich
wird dies bei der
Besichtigung des
Amphitheaters,
welches nur zur
Hälfte bis eben
zur Straße
freigelegt werden
konnte.
|

|
|
Alle
Fotos oben zeigen
den sogenannten Neptuntempel.
Er ist das
größte (24,30 x
59,90 m), jüngste
und am besten
erhaltene Bauwerk
der Anlage. Der
Tempel wurde um
470/50 v. Chr.
errichtet und zwar
nicht für
Poseidon, sondern
zu Ehren der
Göttin Hera. Die
Cella ist
teilweise
erhalten. Sechs
Säulen an den
beiden
Schmalseiten und
jeweils 14 Säulen
an den
Längsseiten
dienen den perfekt
berechneten
Proportionen des
Gebäudes. Trotz
der gewaltigen
Steinmassen wirkt
der Tempel
harmonisch. Es
wird vermutet,
dass dieser
Geniestreich der
klassischen
griechischen
Architektur für
viele weitere
Bauten Vorbild
war. |

|
|

|
|
|
Alle
Fotos oben
und
Foto links:
Cerestempel
|
Der
gleich am Eingang
rechts zu sehende
Tempel misst 14,50
x 32,90 Meter und
wird zwar Cerestempel
genannt, diente
aber der Verehrung
für Göttin
Athene. Dieses
Gebäude entstand
um 520/500 v. Chr.
mit jeweils sechs
Säulen an den
beiden Enden und
13 Säulen an den
Seiten. Auch
dieser Tempel
wirkt schon recht
harmonisch, zumal
die Baumeister
bereits die
Schwellung der
Säulen (Entasis)
abmilderten. |

|
|

|
|
|
|
Die
um ca. 550 v. Chr.
errichtete
sogenannte
Basilika
(alle vier
Fotos oben und
unten) ist die
älteste und damit
die erste in
Paestum errichtete
Tempelanlage.
Zunächst wirkt
dieser Bau
vergleichsweise
schlicht und
aufgrund der
riesigen Ausmaße
(24,50 x 54,30 m)
im Verhältnis zur
geringen Höhe der
Säulen auch
plumper als die
anderen Tempel.
Neun Säulen an
den Schmal- und 18
an den
Längsseiten
zeigen deutlich
auf welcher
architektonischen
Basis der
dorischen
Tempelbau begann.
Die Basilika, die
übrigens
ebenfalls wie der
benachbarte
Neptuntempel ein
Kultgebäude zu
Ehren der Göttin
Hera war, gehört
sicherlich zu den
ersten Tempel
dieser Größe in
der griechischen
Antike. |

|
|
|
|
Fotos
unten.
Detailansichten
der Säulen und
Kapitelle. Wer
sich für weitere
Einzelheiten sowie
die berühmten
Grabbilder
interessiert,
sollte den Besuch
im nahmen Museum
(vom Eingang aus
rechts gegenüberliegende
Straßenseite)
nicht versäumen. |

|

|
|
|
|

|
|
|
|

|
|
|
|

|
 |
 |
Die
Tempel waren
ursprünglich
farbig bemalt und
mit weißem Stuck
verziert. Am
Neptuntempel
wurden Reste von
schwarzer, blauer
und roter Farbe
gefunden. Rote und
blaue Farbpartikel
ebenfalls an der
Basilika und am
Cerestempel.
|
|