Der Begriff
"Klassik" stammt aus dem Lateinischen (classicus)
und bedeutet "erstrangig", "mustergültig".
Gemeint ist damit in der Klassischen Musik eine Epoche
von 1750 bis 1820. Die politisch und gesellschaftliche
Strömung der Aufklärung mit ihren Idealen: Klarheit,
Einfachheit und Allgemeinverständlichkeit führten auch
in der Musik zu einer neunen Definition. Der Pomp und
die Umständlichkeiten barocker Werke wurden durch
verstehbare und gefühlvolle Kompositionen ersetzt.
Diese Entwicklung setzte bereits in der sogenannten
Vorklassik von 1750 bis 1770 ein und legte damit den
Grundstein für die Hochklassik (auch Wiener Klassik
genannt). Diese steht unter dem Einfluß der Werke
Haydns, Mozarts und Beethovens. Die Symphonie wird
bedeutendstes Stilelement der Orchestermusik.
Mit den
klassischen Werken entstanden auch die großen
Orchester, die für die Interpretation der Werke
notwendig wurden.
In der Oper
ging der Wechsel langsamer vor sich als in der
Instrumentalmusik. Erst Ende der Achtziger Jahre des 18.
Jahrhunderts lösten das musikalische Drama sowie
das Singspiel die barocke Opera seria mit
ihren griechisch-mythologischen Themen ab. Unter anderem
mit den späten Werken Mozarts und Willibald Glucks.
Häufig lieferten nun die klassischen Dramen die
Vorlagen für die Opern-Librettisten. Man denke zum
Beispiel an die Opern "Werther" (nach Goethe),
"Don Carlos" (nach Schiller),
"Macbeth" und "Othello" (nach
Shakespeare). Emotionsgeladene Werke, deren
Handlungsverlauf sich immer mehr zuspitzte, waren ideal
für eine Oper, in der die großen Gefühle musikalisch
umgesetzt werden sollten. Auch hier trägt die
"Klassik" das Merkmal der individuellen
Darstellung. Das spezielle Schicksal der handelnden
Personen steht im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei
können sich die Zuhörer in die Protagonisten
hineinversetzen und erleben ein "Mit-Leiden".
Handlung und Musik verstärken durch ihre Symbiose den
emotionalen Eindruck.
Im heutigen
allgemeinen deutschen Sprachgebrauch wird unter
klassischer Musik "ernste" Musik verstanden -
was auch die vorklassische Werke einschließt - im
Gegensatz zur "Pop"-Musik, zur "populären"
Musik. Dabei ist diese Trennung nicht immer eindeutig
und auch sinnvoll.
Die Begriffe
"Rockklassiker", oder "klassische
Balladen" zeigen, dass das Attribut
"klassisch" heute auch in der Musik als
Synonym für gute Qualität und eine Jahre überdauernde
Popularität gebräuchlich ist.
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