EINLEITUNG
Der
Begriff Vulkanismus leitet
sich aus dem lateinischen
Begriff Vulcanus ab. In
der römischen Mythologie
war Vulcanus der Gott des Feuers
und des Schmiedens, der sich
mit seiner Werkstatt unter
dem Ätna befand.
Vulkane
entstehen da, wo
geschmolzenes Gestein durch
die Erdkruste bricht und an
die Erdoberfläche stürmt.
Dies ist immer ein
beeindruckendes
Naturschauspiel, wobei
einerseits enorme Verwüstungen
angerichtet werden, aber
andererseits neuer,
fruchtbarer Boden entsteht,
der sich ideal für die
Landwirtschaft eignet.
Deshalb sind viele
vulkanische Gebiete dicht besiedelt. Ein gutes
Beispiel dafür ist die
Insel Java im indonesischen
Archipel.
Nicht
nur Vulkanismus, auch andere
Phänomene werden durch den
enormen Druck und die hohen
Temperaturen verursacht, die
im Erdinneren herrschen. Gas
oder Wasser, die sich in der
Erdkruste befinden, können
stark erhitzt werden, so dass
sie sich enorm ausdehnen und
dann mit großer Kraft nach
oben dringen.
Vulkanismus
Das
Innere der Erde
Das
Erdinnere besteht aus heißem
Material, das von einer
KRUSTE überdeckt wird, die
lediglich eine dünne Schale
bildet. Die Kruste ist der
Teil der Erde, auf der wir
leben. Die Erdkruste und der
obere Teil des Mantels
werden zusammen LITHOSPHÄRE
genannt. Litho kommt vom
griechischen Wort für
Stein. Die Lithosphäre ist
in Platten aufgebrochen, die
sich gemäß der Theorie der
PLATTENTEKTONIK aneinander
entlang, auseinander und
zueinander bewegen. Im
allgemeinen geht es dabei um
nicht mehr als 1 bis 10
Zentimeter pro Jahr.
Allerdings bewegen sich die
Platten nicht fortwährend.
Unter der Kruste liegt der
MANTEL aus festem Gestein,
bestehend aus Ober- und
Untermantel. Im Zentrum der
Erde befindet sich der KERN,
bestehend aus einem festen
Innenkern und einem flüssigen
Außenkern. Im Erdinnern
herrschen hohe Temperaturen
und hoher Druck.
Magma
und
Lava
Die
Wärme im Erdinnern entsteht
durch natürlichen Verfall
radioaktiver Elemente. Dabei
erhitzt sich die Materie an
manchen Stellen so sehr, dass
sie flüssig, bzw. gasförmig
wird. Diese Materie nennt
man Magma. Wie beim
Wasserkochen steigt die
Masse sprudelnd hoch, wo sie
von der Erdkruste
festgehalten wird. An
bestimmten Stellen dringt
das Magma durch Brüche in
der Erdkruste hindurch, so erreicht
die Masse die Oberfläche,
wo die Wärme sich verflüchtigt.
Prozesse, die im
Zusammenhang mit dem
Hochsteigen heißer Materie
stehen, nennt man
Vulkanismus.
Zwei
charakteristische Arten
Magma lassen sich
unterscheiden. Die eine Art,
das sog. rhyolitische
Magma,
ist zäh und dickflüssig (Viskosität) und hält
deshalb Gase gut fest. Man
kann es mir zähflüssigem
Teig vergleichen; es lässt
sich gut formen, ist aber
nicht so flüssig wie
Wasser.
Eine
zweite Art Magma, die man
Basalt nennt, ist viel
weniger zäh und hält die
eingeschlossenen Gase nicht
so gut fest. Wenn es zum
Ausbruch an die Erdoberfläche
kommt, ist es viel flüssiger.
Magma, das nach dem
Ausbrechen Lava genannt
wird, hat anfänglich eine
Temperatur von rund 1200°
C. Es fließt über das Land
wie ein träger Fluss.
Manche Lavaströme fließen
so langsam, dass Zuschauer
sich ihnen nähern können.
(z.B. auf Hawaii).
Vulkanformen
Bei
einem Vulkan denkt man
gleich an einen steilen,
kegelförmigen Hügel oder
Berg mit einem Krater, aus
dem Rauchwolken steigen.
Obwohl diese Form (Stratovulkan)
häufig vorkommt, gibt es
doch auch Vulkane mit einem anderem Aussehen. Die
Kraterränder sind oft
weniger stabil, sie bröckeln
ab, so dass die typische
Kraterform entsteht. Viele
Vulkane haben Seitenkrater
an ihren Hängen. Vulkane
kann man nach Form, Größe
und Zusammenstellung in drei
Haupttypen einteilen:
1.
Tefravulkane
2.
Schildvulkane
3.
Stratovulkane
Tefravulkane
Tefravulkane
erkennt man an ihren steilen
Abhängen von rund 30°. Das
nach einer explosionsartigen
Eruption freiwerdende
Material schlägt sich zum
größten Teil in der Nähe
des Kraters nieder. Die
Neigung der Abhänge kann
aufgrund der Wirkung der
Schwerkraft nicht höher als
33° sein.
Ein
Tefravulkan besteht aus
Magma und Nachbargestein.
Das flüssige bzw. in fester
Form ausgetretene Material
nennt man Pyroklastica.
Alles vulkanische Gestein,
das während eines
Vulkanausbruchs austritt,
gehört dazu. Eine Schicht,
die aus losem Material
aufgebaut ist, nennen
Wissenschaftler
pyroklastische Ablagerung
oder Tefra. Beispiele von
Tefravulkanen findet man
z.B. in der Eifel.
Schildvulkane
Schildvulkane,
aufgebaut aus erstarrten
Lavaströmen, sind
viel flacher als Tefra- oder
Stratovulkane. Es sind
breite, flach abgeschrägte
Kegel. Aufgrund der
niedrigen Viskosität (Zähflüssigkeit)
des Magmas verbreiten die
Lavaströme sich während
der Ausbrüche über ein großes
Gebiet. Die Neigung eines
Schildvulkans beträgt oft
weniger als 10°, weil die
Lava sich nicht - wie beim
Tefravulkan - dicht am zentralen Schlot aufhäuft,
sondern sich ausbreitet. Außerdem
strömt die Lava nicht immer
aus dem zentralen Schlot,
sondern ab und zu auch aus
Spalten in den Hängen des
Vulkans.
Hawaii
besteht aus einer Serie von
Schildvulkanen aus
Basaltschichten.
Schildvulkane können einen
enormen Umfang annehmen, wie
z.B. der Mauna Kea auf
Hawaii, der in das Guinness
Buch der Rekorde als größter
Berg der Welt aufgenommen
wurde. Der Vulkan besteht
aus etwa 16.000 km³
massiven Gesteins. Der Mauna
Kea ist viel höher und
voluminöser als der Mount
Everest im Himalaya. Doch
besteht ein deutlicher
Unterschied zwischen diesen
beiden Giganten. Der Mauna
Kea hat keine steilen Abhänge
und der Gipfel ragt im
Gegensatz zu dem des Mount
Everest (8847m) lediglich
etwa 4200 m über den
Meeresspiegel auf, während
der Rest des rund zehn
Kilometer hohen Riesen sich
unter der Wasseroberfläche
des Pazifik befindet.
Stratovulkane
Stratovulkane
sind die auf der Erde am
meisten vorkommenden
Vulkane; sie bestehen aus
erstarrten Lavaströmen im
Wechsel mit Schichten
pyroklastischen Materials.
Die erstarrten Lavaströme
wirken wie eine
Schutzschicht für die
Lagen, die aus Fragmenten
pyroklastischen Materials
bestehen. Der Neigungswinkel
der Abhänge liegt zwischen
denen der Tefra- und der
Schildvulkane. Ein gutes
Beispiel für diese
spezifische Vulkanform
findet man in Japan - den Fudschijama (3776 m). Dieser
schlafende Vulkan hat eine
fast perfekte Kegelform.
Geographische
Lage
Rund
1500 tätige Vulkane gibt es
auf der Welt, sie sind
jedoch nicht immer sichtbar.
Befinden sie sich auf dem
Grunde des Ozeans, bleibt
der Gipfel oft unter Wasser
verborgen. Vulkane entstehen
da, wo Magma sich einen Weg
durch die Erdkruste bahnt,
normalerweise an Stellen, an
denen sich Brüche befinden.
Schließlich erreicht das
Magma die Oberfläche und
fließt an Land bzw. auf dem
Meeresboden weiter. Die
Kontinente bewegen sich auf
etwa sechs großen
tektonischen Platten. Ihre
Grenzen werden von Gebieten
mit einer großen
Erdbebenaktivität und durch
Vulkane markiert. Diese
Bewegungen vollziehen sich sehr
langsam: Es geht um
lediglich einige Zentimeter
pro Jahr. Manche Platten
bewegen sich voneinander
weg, in den entstehenden
Zwischenräumen bildet das
emporsteigende Magma eine
neue Erdkruste und einen
Vulkanrücken.
Ein
solcher Rücken liegt oft
mitten in einem Ozean.
Island besteht praktisch
ganz aus vulkanischem
Material (Basalt) und ist
ein Teil des
mittelatlantischen Rückens,
der aus dem Wasser
hervorragt.
Nicht
nur entlang des Randes einer
Erdplatte gibt es
Vulkanismus, sondern auch
innerhalb einer Platte können
sich Vulkane bilden. Sie
werden durch aktive Herde im
Mantel verursacht, sog.
"hot-spots", die
enorme Mengen Magma
produzieren. Wenn das Magma
durch die Erdkruste dringt,
können an dieser Stelle
Vulkane entstehen, wie z.B.
die Galapagosinseln, die
Kanarischen Inseln und
Inseln in Ostafrika.
Vulkane
und
das Klima
Große
Vulkanausbrüche
beeinflussen das Klima. Bei
einer solchen Explosion
werden gigantische Mengen
von Material kilometerweit
in die Luft geschleudert.
Dieser Rauchpilz, der dann
über dem Vulkan hängt,
besteht aus Gasen (u.a.
Wasserdampf, Kohlendioxyd
und Schwefeldioxyd) und
feinen Staubteilchen. So
geraten Millionen Tonnen Gas
in die Stratosphäre. Aus
dem Schwefeldioxyd entstehen
kleine Schwefelteilchen,
sog. Aerosole. In der
Atmosphäre können sie das
Licht reflektieren und
teilweise absorbieren, so dass
nur ein Teil der
Sonnenstrahlen die Erde
erreicht.
Das
geschah auch 1813 bei der
Eruption des Vulkans Tambora
in Indonesien. Das
darauffolgende Jahr nennt
man noch oft "das Jahr
ohne Sommer". Der Staub
in den höheren
Luftschichten leitete die
Sonnenstrahlen noch
jahrelang um und verursachte
rotglühende Sonnenuntergänge.
Dieses Phänomen trat auch
nach dem Ausbruch des
Krakatau in Indonesien 1883
und des Pinatubo auf den
Philippinen 1992 auf.
Vulkanologen
können noch nicht schlüssig
beweisen, inwieweit
Vulkanausbrüche eine Rolle
bei der Klimaveränderung
spielen, weil dabei viele
Faktoren beteiligt sind. Die
meisten Experten sind jedoch
überzeugt davon, dass größere
Eruptionen das Klima auch
langfristig beeinflussen. Nur das Ausmaß
ist noch Diskussionsthema.
Manche Meteorologen sehen
den Ausbruch des Pinatubo
als Auslöser folgender
Wetterphänomene: Eine
Temperatursenkung von 0,5 Celsius
im darauffolgenden Jahr mit
einem strengen,
schneereichen Winter in
Neuseeland, einige schwere
Orkane, wie
"Andrew" und
"Iniki" und die
heftigen Regenfälle im
mittleren Westen der USA im
Jahre 1993.
Calderen
und
Kraterseen
Vulkane
kennen tätige und untätige
Perioden. Jedes Jahr finden
weltweit etwa 40 Eruptionen
statt. Wenn ein Vulkan mehr
als hundert Jahre nicht mehr
tätig gewesen ist,
bezeichnet man ihn als
"erloschen".
Vulkane prägen oft das
Gesicht einer Landschaft: Ihre hohen Gipfel sind meist
schneebedeckt und aus
manchen Vulkanen steigt
Dampf auf.
Durch
eine große Eruption, wobei
eine Menge Substanz
verschwindet, kann ein
Vulkan instabil werden. Dann
stürzt das brüchige
Gestein am Gipfel teilweise
ein, so dass eine kreisförmige
Ausbuchtung mit steilen Wänden
entsteht -eine deutliche
Kraterform wird sichtbar. Wenn
der Krater einen Durchmesser
von einigen Kilometern
erreicht,
nennt man dies Caldera. Bei
nicht tätigen Vulkanen füllen
sich diese Calderen im Laufe
der Zeit mit Schnee und
Regenwasser. So entstehen
Kraterseen, in denen bei späteren
Eruptionen wieder neue
Krater entstehen können.
Ein Beispiel dafür ist der
Crater Lake im Süden des
US-Staates Oregon. Vor rund
7000 Jahren hinterließ der
gigantische Vulkanausbruch
des Mount Mazama einen
gewaltigen Krater, nachdem
eine riesige Menge Magma aus
dem Vulkan geströmt war. Es
entstand ein Kratersee von
außergewöhnlichem Ausmaß:
Crater Lake hat einen
Durchmesser von 10 km und
ist bis zu 600 m tief.
Kraterseen
können auch Katastrophen
verursachen. Der Nyos-See in
Kamerun ist ein Beispiel dafür.
Er entstand im Krater eines
erloschenen Vulkans. Am 21.
August 1986 stieg nach einem
donnernden Geräusch eine
Wolke giftigen Gases aus dem
Krater. Da dieses Gas
schwerer war als die Luft,
stieg es nicht in die Höhe,
sondern strömte ins Tal.
Diese plötzliche
Naturkatastrophe kostete
etwa 1650 Menschen das
Leben.
Schlammströme
Schlammströme,
sog. Lahars, können viel
Schaden anrichten. So
entstanden bei der relativ
kleinen Eruption des Ruiz in
Mexiko im Jahre 1385
Schlammströme, weil auf den
Berghängen der Schnee
schmolz.
Etwa
25.000 Menschen wurden durch
die Wellen aus Schlamm und
Steinen weggespült. Beim
Ausbruch des Mount Ruapehu
(Neuseeland) im Jahr 1995
entstanden ebenfalls große
Schnee- und Schlammströme,
glücklicherweise war das
Gebiet sehr dünn besiedelt.
Der
Vulkan Bardarbunga auf
Island liegt unter Europas
größtem Gletscher, dem
Vatnajökull
(Wassergletscher). Der
Ausbruch des Vulkans an der
Nordwestseite des Gletschers
Anfang Oktober 1996 hatte am 5. November
eine enorme Überschwemmung
zur Folge.
Durch
die vulkanischen Aktivitäten
häuften sich im Grimsvatn,
dem unter dem Gletschereis
liegenden See, enorme Mengen
Schmelzwasser an. Innerhalb
weniger Tage war der
Wasserspiegel des Sees unter
dem Gletscher um zwanzig
Meter gestiegen. Nachdem der
See voll war, wurde die
Eisdecke hochgedrückt, so
dass sich 45.000 m³ Wasser
pro Sekunde einen
Ausweg bahnen mussten. Eine
gigantische Flutwelle
entstand, der Schaden belief
sich auf rund 15 Mio.
US-Dollar. Die
einzige Straße entlang der
Südküste wurde auf einer Länge
von 10 km unterspült, Brücken,
Elektrizitäts- und
Telefonleitungen wurden
zerstört.
Lavaprodukte
Bei
einem tätigen Vulkan können
sich kleinere Eruptionen -
mit kurzen Unterbrechungen -
wiederholen. Dabei füllt sich
der Krater mit rotglühendem,
geschmolzenem Gestein. Wenn
aus dieser Masse, die eine
Temperatur von bis zu 1000°
Celsius erreichen kann, Gasblasen
aufsteigen, beginnt die
Masse zu brodeln.
Sobald
die Lava an der Luft abkühlt,
entsteht auf einem Teil des
Lavasees eine dünne Kruste.
Diese erstarrte Kruste ist
schwerer als das darunter
liegende Material
und sinkt nach unten. Die
Produkte, die durch das
Brodeln aus dem Vulkan
geschleudert werden, nennt
man Pyroklastica, nach den
griechischen Begriffen "Pyros" (= Feuer)
und "Klastos" (=
Fragment).
Charakteristisch
für einen Pyroklast sind
die schwarze Farbe und die
glasartige Struktur als Folge
des schnellen Erkaltens. Je
nach Größe der Fragmente
spricht man - von groß nach
klein - von Bomben, Lapilli
und Asche. Obsidian, ein
Gestein, aus dem bereits in
der Steinzeit Waffen und
Werkzeuge hergestellt
wurden, ist vulkanisches
Glas. Heutzutage wird
Obsidian als Zierstein
benutzt. Auch Bimsstein, ein
Stück Stein, das viel Gas
enthält, ist ein Pyroklast.
Nachdem das Gas sich verflüchtigt
hat, bleiben Löcher zurück,
die dem Gestein das Aussehen
eines Schwamms geben. Durch
die vielen Hohlräume kann
der Stein so leicht sein, daß
er auf dem Wasser treibt.
Wenn
immer wieder neues Magma
zuströmt, fließt das heiße
Material durch die Risse in
der Kraterwand am Abhang des
Berges
hinunter. Normalerweise sind
diese Ströme nur einige
Meter breit, bei großen
Eruptionen können sie
jedoch bis zu zehnmal
breiter werden. Von
Ausnahmen abgesehen, strömt
die Lava jedoch so langsam,
dass Menschen und Tiere ihr
rechtzeitig ausweichen können. Ein
Lavafluss hält sich jedoch
nicht an Wegbeschreibungen
sondern bahnt sich seinen
zerstörerischen Weg über Straßen,
Äcker, Häuser und Brücken.
Der
Vulkan Kilauea auf Hawaii
ist seit einigen Jahrzehnten
sehr tätig. Das Magmareservoir liegt einige
Kilometer unter dem Krater,
aber das Magma strömt durch
Risse im Vulkan etwa in der
Mitte des Abhangs heraus.
Dabei verflüchtigt sich
viel von den im Basaltmagma
eingeschlossenen Gasen und die Masse
ist nur
schwach explosiv. Die Lava
des Kilauea fließt in
kleinen Strömen über ein
Gebiet von einigen
Kilometern Breite vom Vulkan
in den Ozean hinein. Durch
Abkühlung bildet sich auf
der Lava eine dünne Kruste,
so dass kleine Tunnels
entstehen, durch die die
Lava fließt. Wenn ein
solcher Tunnel verstopft
ist, kommt das heiße
Material an die Oberfläche.
Vor allem nach
Sonnenuntergang, wenn aus
allen Ritzen und Spalten die
rote Glut der Lava
aufleuchtet, ist der Anblick
spektakulär. Kein
Wunder, dass diese
beeindruckende Landschaft
mit tätigem Vulkanismus
viele Touristen anzieht.
Es
gibt zwei Basaltformen:
Taulava und Blocklava.
Taulava entsteht, wenn sich
auf der heißen Masse eine
Kruste bildet, die durch den
Druck des Materials im
Innern immer wieder
aufbricht. Sobald frische
Lava ausströmt, wiederholt
sich dieser Prozess. So
entsteht eine faserige bzw.
faltige Oberfläche, die
nach dem Erstarren das
Aussehen eines Kabels hat.
Wenn
jedoch der Lavastrom das
erstarrte Material vor sich
herschiebt, entstehen
unregelmäßige, eckige
Brocken mit scharfen Kanten,
die sog. Blocklava. Ihre
Zusammenstellung ist die
gleiche wie die der Taulava,
sie sieht jedoch völlig
anders aus. Taulava kann
sich während des Strömens
in Blocklava verwandeln. Die
hawaiischen Namen für diese
Lava werden international
gebraucht: Pahoehoe
(ausgesprochen pa-hoy-hoy) für
Taulava und Aa
(ausgesprochen ah-ah) für
Blocklava, eine
lautmalerische Beschreibung,
entstanden, als ein
Hawaiianer über das
unangenehm scharfe Gestein
lief.
Tsunamis
Bricht
ein Vulkan im Ozean aus, so
entstehen Druckwellen im
Wasser, die sich mit Höchstgeschwindigkeit
fortsetzen. In seichtem
Wasser türmen sich dadurch
hohe Flutwellen auf. Wenn eine
solche Flutwelle die Küste
erreicht, verursacht sie großen
Schaden. Da kein
Zusammenhang mit Ebbe und
Flut besteht, nennt man
diese Flutwellen Tsunamis.
Sie entwickeln sich oft nach
Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Die japanische Küste wird
oft von Tsunamis
heimgesucht, aber auch auf
den Philippinen und im
indonesischen Archipel
verursachen sie große
Schäden. Uns allen ist jedoch
die verheerende
Tsunamikatastrophe vom
26.12.2004 im Gedächtnis, bei
der - ausgelöst durch ein
Seebeben vor Sumatra - in
Westindonesien, Sri Lanka,
Indien, Thailand sowie anderen
Anrainerstaaten offiziellen
Schätzungen zufolge fast
300.000 Menschen ums Leben
kamen.
Vulkane
und
Wissenschaft
Auf
der ganzen Welt werden
Vulkane genauestens
untersucht, nicht nur aus
wissenschaftlichem Interesse
heraus, sondern auch, um
Ausbrüche besser
vorhersagen und so den
Schaden begrenzen zu können.
Auch
Erdbeben fallen unter die
Disziplin Vulkanismus. Die
Stöße, die durch das nach
oben drängende Magma ausgelöst
werden, sind ein Hinweis für
das, was sich in großer
Tiefe abspielt. Die meisten
Stöße sind klein und kaum
merkbar. Die Seismologie
registriert und untersucht
unterirdische Beben. Eine Zunahme
in Anzahl und Intensität
lassen Rückschlüsse zu auf
das, was bevorsteht. Auch Änderungen
in der chemischen
Zusammensetzung vulkanischer
Gase sind Indikatoren.
Deshalb werden regelmäßig
Proben dieser Gase entnommen
und untersucht. Außerdem
werden die Veränderungen
der Abhänge eines Vulkans
genauestens betrachtet.
Durch Messungen und Analysen
erfahren Wissenschaftler
stets mehr über das Phänomen
Vulkanismus. Die Forschungen
sind nie abgeschlossen.
Quelle:
P. J. Meijer, Vulkane und
Thermalquellen, Köln 1997.
Bildband mit Fotos und
weiterführenden
Informationen. ISBN
3-88059-884-3
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