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Französische Revolution - Klassizismus - Romantik - Biedermeier - Jungendstil 

Französische Revolution (1789-1820)/ Zopfzeit um 1780

Mit der französischen Revolution  verschwanden Zopf und Reifrock. Die Männer trugen die langen Hosen ("Pantalon"), über die man enge Stiefel zog, dazu eine Weste ("Gilet") und den Frack.  Aus dem "Dreispitz" wurde ein "Zweispitz", doch waren auch der Napoleonshut und breitkrempige Filzhüte modern. Als Accessoire diente ein schlanker Spazierstock. Die Frauen zogen eine Chemisentracht aus einem hauchdünnen, sanft fallenden Stoff in vorwiegend hellen Farbtönen an. Auf dem Kopf wurde der Häubchenhut obligatorisch.

Links: Bürgerliche Kleidung/ Zopfzeit um 1790  

Der Herr trug einen Spencer über dem Frack. Die Damen kleideten sich mit einem breiten in Falten fallenden Rock, darüber mit einer kurzen taillierten zweireihig geknöpften Jacke, die ab der Taille in weite glockenartige Wellen überging. Die Schultern wurden schmal gehalten, die Ärmel  eng geschnitten.

Als Kopfschmuck dienten kleine, hohe Hüte mit Krempe und schlicht verziert.

Directoire und Empire (1795-1820)

Um 1795-99 entstand in Frankreich der Directoire-Stil, der in verschiedenen Ausformungen probierte, die Merkmale des Rokoko radikal zu überwinden. Einerseits wurde dabei auf antike Elemente zurückgegriffen, andererseits fügte man streng und nüchtern wirkende Modelinien hinzu. Die Stoffe fielen lang und fließend. Polsterungen waren verpönt.

Zwischen 1800 und 1820 führte der Empire-Stil die Änderungen des Directoire fort. Auch unter dem Einfluss des Klassizismus begannen die Formen noch einfacher und gradliniger zu werden. Die Herrn trugen einen Frack mit Schößen, lange oder knielange schmale Hosen; dazu einen hohen Hut. 

Die Damen gefielen sich in einem Hängerkleid ("Chemise"), dass unter der Brust gegürtet wurde und ca. ab 1810 nur noch knöchellang getragen wurde. Als Schmuck dienten Stickereien am Kleid oder farbige Bänder im Haar sowie an den Fußgelenken.

Biedermeier (1820-1840)

Im Biedermeier wurde die Taille erneut stark eingeschnürt. Die Röcke erhielten eine trichterförmige Linie. Die Schulterpartie wurde durch Keulenärmel sehr verbreitert ("Gigot"). Den Mantel ersetzte man durch einen Kaschmirschal oder seidige Tücher.

In der Herrenkleidung waren nur noch dezente Farbtöne gefragt. Als Kopfbedeckung blieb einzig der Zylinder modern.

Zweites Rokoko (1850-1870)

Von 1839 bis 1865 kam der Reifrock ("Krinoline") wieder in Mode. Ihm folgte der "Cul de Paris" (1868-89). Seit 1890 betonte der Rock die Schlankheit der Taille.

Links: Gründerzeit 1871-85 in Deutschland

In den siebziger Jahren wurde das englische Schneiderkostüm modern. Die Übertreibung, die Taille durch ein eng geschnürtes Korsett unnatürlich schmal einzupressen, führte zu gesundheitlichen Schäden bei den Trägerinnen dieser Mode. 

Der obere Rock wurde streng nach hinten gerafft. Mehrere weite Unterröcke, die in Stufen hervorschauten, dienten der Verzierung.

Jugendstil ab 1895: Herren-Sportkleidung und "Reformkleid" (um 1900) 

Das Reformkleid befreite die Frauen von den schädlichen engen Korsetts. Während in der Damenmode Paris nach wie vor die Impulse setzte, war für die Herrenmode London tonangebend. 

Aus dem Mantel wurde in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ein Überzieher. Von den Schoßröcken blieb der Gehrock bestehen. Als neues Kleidungsstück bei den Männern entwickelte sich das Jackett. Aus Jabot und Halstuch wurden steifer Hemdkragen und Krawatte.

Nach 1850 entstand für die Herrenkleidung jene feste Ordnung, die den Anzug für bestimmte Gelegenheiten genau vorschreibt.

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