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Frühzeit und Mittelalter

Nordeuropa 2000 v. Chr. bis 800
Überreste von Knochennadeln und Steinmesser zeugen davon, dass die Menschen in der jüngeren Steinzeit bereits Häute und Felle zuschnitten und zusammennähten, um Kleidung herzustellen. 

Männer trugen in der älteren nordischen Bronzezeit Kittel, Mantelumhänge, Mützen, Beinbinden und Bundschuhe. Frauen kleideten sich mit einem langen Falten- oder Schnurrock, Haarnetz, Beinbinden und ebenfalls Bundschuhen.

Die Tracht der Germanen in der vorrömischen Zeit bestand bei den Männern aus einem kittelartigen Rumpfkleid. Darüber stülpte man im Winter ein ponchoartiges Pelzkleid. Die Beine wurden durch eine lange Hose bedeckt. Die Frauen kleideten sich mit einem langen, ärmellosen und auf den Schultern durch eine Fibel zusammengehaltenen Gewand mit Gürtel. Darüber zogen sie einen Mantelumhang und bedeckten den Kopf mit einem Tuch.

Frühes Mittelalter ca. 800 bis 1100 

Aus der römischen Mode entwickelte sich die europäische Mode des Mittelalters. Die Männer bevorzugten einen gegürteten Ärmelrock mit Kopfloch und trugen darüber ein Pelz- oder Lederwams, oder einen langen Mantel. Um die Beine zu verhüllen, trugen sie Hosen oder umwickelten die Beine mit Beinbinden. Die Frauen legten ein langes, weit fallendes und in Falten liegendes Kleid mit einem großen Kopfloch an, welches über den Hüften gegürtet wurde. Der ärmellose Mantel lag über den Schultern. Das Haar bedeckte ein langer Schleier.

 

Byzantinische  Mode im 12. Jh.

Auch die byzantinische Mode stand unter starkem Einfluss römischer, aber auch orientalischer Attribute. Unter dem leichten, weißen Unterkleid trugen Männer und Frauen ein buntes in leuchtenden Farben gehaltenes Obergewand, welches den Saum des Untergewandes noch herausschauen ließ. Ein Umhang verdeckte den Hals. Die Frauen trugen oft weit geöffnete lange Ärmel und auf dem Kopf einen turbanartigen Hut.

Mittelalter ca. 1100 bis 1350

Um 1130 waren Männer- und Frauenkleider kurzfristig kaum zu unterscheiden. Beide trugen einen langen Rock, ähnlich wie eine Tunika und darüber einen langen Mantel, der von einem "Fürspan", einer aufwendig gestalteten Schnur oder Kette, gehalten wurde. Der Oberrock hatte entweder keine Ärmel oder sehr lange, deren Öffnungen bis auf den Boden reichten. Die Frauen trugen außerdem noch Halbstrümpfe oder Beinbinden. Als Fußbekleidung dienten Bund- oder Schlupfschuhe.

Romanische und gotische Mode 1300-1390

Mit dem zunehmenden Marienkult ließen auch Männer und Frauen ihre Haare wachsen. Die Gewänder fielen leicht fließend bis zum Boden herab. Der lange Rock wurde vorn oder seitlich geschlitzt, um beim Reiten nicht zu behindern. Darunter trug man Beinlinge, die an einem Leinenhemd befestigt wurden.

Links: um 1470

Die Frauenkleidung lag oben eng an und war sehr tief ausgeschnitten. In der Taille gegürtet, fiel dann der Rock weit ausgestellt und mit einer langen Schleppe nach unten. Durch die Überlänge des Rockes trugen die Frauen ihre Gewänder gerafft. Die Rockformen des 15. Jahrhunderts waren die "Houppelande", ein langer, gegürteter Überrock mit Schleppe, vorn, hinten und seitlich hoch geschlitzt mit langen weiten Ärmeln und der "Tappert", ein Mantelrock mit wechselnder Länge. Ebenfalls als Obergewand ohne Ärmel wurde die tunikaartige "Cotte" gewählt.

Als Kopfbedeckung der Frau kam der "Hennin" (der Spitzhut) mit einem langen wallenden Schleier in Mode.

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