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Antikes Ägypten, Griechenland und Römisches Reich

Ägypten 3000 v. Chr.

Frauen und Männer waren aufgrund des heißen Klimas zumeist spärlich bekleidet. Ebenso sollten die Kleider bei der Arbeit nicht hinderlich sein. Es gab auch sogenannte Arbeits- oder Dienstkleidung, wodurch die Trägerin ihre Funktion oder ihren Beruf optisch preisgab. Oftmals waren die Brüste nicht bedeckt und zu besonderen festlichen Gelegenheiten trugen die Ägypterinnen gern das plissierte, hautenge, knöchellange weiße Frauengewand, welches die Figur besonders betonte. Die Götter waren zumeist ebenso dargestellt, was darauf schließen lässt, dass damit der Aspekt der Fruchtbarkeit hervorgehoben werden sollte. 

Kleidung galt auch als Statussymbol: je höher der gesellschaftliche Stand einer Frau, desto so komplizierter und hinderlicher war ihre Kleidung. An den Beinen konnten die Kleider so eng geschnitten sein, dass die Trägerin kaum gehen konnte. 

Reichtum und Adel wurden auch durch Schmuck betont: Amulette, Pektorale, der ägyptische Perlenkragen, Diademe, Armreife, Schmuckgürtel und Ketten waren die beliebtesten Attribute zur Kleidung. Der Schmuck, vorwiegend motivreich gestaltet, unterstrich die Lebensfreude und Verbindung zu den Göttern. Der Perlenkragen stellte einen farbenprächtigen Sonnaufgang dar; die Blütendiademe zeigten die Sonne auf ihrem täglichen Rundweg und somit die Trägerin als Teil des Universums.

Die Morgentoilette, das Anlegen der Kleidung und des Schmucks gehörten zum gottgefälligen Ritual, welches auch an den Götterbildern vollzogen wurde. 

Aufgrund der Wichtigkeit dieser Attribute gewann auch die Pflege der Kleidung und des Schmucks an Bedeutung. Die Bediensteten, die sich diesen Aufgaben widmeten, waren hoch geachtet. 

Die kultivierte Lebensart der Ägypterinnen manifestierte sich deutlich in ihrem vornehmen, eleganten Stil. Der Frau kam als Schöpferin  und Trägerin dieser Mode eine bedeutende kulturtragende und zivilisatorische Aufgabe zu. 

Die Frau im Alten Ägypten

Griechenland um 470 bis 300 v. Chr.

Die Kleidung der Griechen wurde hauptsächlich durch den Faltenwurf variiert. Der Mann trug den "Chiton", ein hemdartiges Leinengewand und die "Chläna", einem warmen, großen Mantel mit Überschlag. Die Frau war häufig nur mit dem "Peplos", einem gegürteten oder gefalteten Überwurf bekleidet, seitlich zugenäht oder offen. Beim Gehen zeigten die Frauen dabei Ihre Oberschenkel. Im 6. Jh. wurde der Peplos durch den Chiton ersetzt. Der lange Chiton war das Festgewand der Frauen, darüber zogen sie zuweilen noch ein Oberkleid. 

Nach den Perserkriegen hieß jedes Unterkleid für Männer und Frauen Chiton. Die Kleidung war vorwiegend weiß. Der Mann jedoch trug später über dem Chiton den farbigen "Himation". 

In hellenistischer Zeit verschwand der Peplos vollständig und der Chiton wurde dicht unter der Brust gegürtet.

Als Fußbekleidung dienten Sandalen und Stiefel.

Die Klassik

Römisches Reich um 300 v. Chr. bis 350 

Auch bei den Römern wurden die Gewänder in Falten gelegt und am Körper drapiert. Damit diese Konstruktionen hielten, wurden die Stoffe mit Fibeln zusammengesteckt.  Männer und Frauen kleideten sich mit der "Tunika": Ein ärmelloses oder kurzärmeliges weißwollendes Hemd, das bis auf die Knie reichte. Im Hause wurde es lose, in der Öffentlichkeit gegürtet getragen. Auf der Straße zogen Frauen noch die "Palla", einen Umhang und Männer die "Toga", ein Kreissegment mit einer Länge von ca. 5,60 Meter und einer Breite von ca. 2,20 Meter darüber.

Das eine Ende der Toga hing von der linken Schulter vorn auf die Füße herab, das andere Ende wurde über den Rücken unter der rechten Achsel hindurchgeführt und wieder über die linke Schulter zurückgeworfen. Die gewöhnliche Toga war altweiß, die von Beamten, Priestern und freigeborenen Knaben hatten purpurne Besatzstreifen. Senatoren und andere, die ein öffentliches Amt bekleideten, trugen eine leuchtendweiße Toga.
Die Tunika der Senatoren hatte einen breiten Purpurstreifen, die der Ritter einen schmalen.

An den Füßen trug man Sandalen, "Caligae" (Soldatenstiefel) und "Calceus" (lederner Straßenschuh, der den Knöchel umschloss).

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