Die Klassik  

 

   

 

Der Begriff der Klassik in der Kunst- und Kulturgeschichte

 

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Die sieben Weltwunder der Antike


 

Bei der römischen Einteilung der Bürger nach ihrem Vermögen hießen die Angehörigen der reichsten Gruppe "classici". Der damit bezeichnete Vorrang wurde bereits in der römischen Zeit auf bedeutende Schriftsteller, "scriptores classici", angewandt.

Die europäische Renaissance erhob die Antike in den Rang des Klassischen. Damit drückte sich das Vorbildliche und Überzeitlich-Gültige ihrer Kultur und Kunst aus.

Von da an wurde die Bezeichnung "klassisch" bezüglich der Literatur, der Sprachen und der Altertümer gleichbedeutend mit griechisch und römisch.

Diese rein antiquarisch-historische Verwendung des Wortes hat niemals den ihm zugrundliegenden Wertebegriff verdrängt, durch den die Form- und Gestaltungswerte der Antike absolute Gültigkeit gewannen und in den Kriterien wie Schönheit und Ausgewogenheit vorbildhaft blieben. 

Die Aufhebung des Besonderen im Typischen und Normativen und der Einklang zwischen dem Leiblichen und dem Geistig-Seelischen wurden in der Klassik in aller Vollkommenheit erreicht. Die Renaissance (Wiedergeburt der Antike) erklärte diese Gestaltwerte für so verbindlich, daß ohne diese klassischen Elemente die künstlerische "Vollkommenheit" unerreichbar und jede Abweichung als Abfall von der "Wahrheit" erschien. Dabei wurde die griechische nicht von der römischen Kunst unterschieden. 

Dieses Dogma hat die europäische Kunst seither immer wieder bestimmt. Die Klassik bot feste gestalterische Maßstäbe und ermöglichte ein stetiges ästhetisches Urteil. Allerdings wirkte dieses Dogma auch hemmend auf avantgardistische Strömungen, weil es die schöpferische Freiheit einengte. Zudem wurden viele bedeutende Künstler zunächst verkannt, weil auf sie das klassische Schema keine Anwendung fand, darunter Rembrandt in der Malerei und Shakespeare in der Literatur.

Im 17. Jh. etablierte die französische Kunstakademie die Klassik als höchstes Ideal. Aus dieser Idee ging schließlich die Epoche des Klassizismus' hervor. 

Die Unterscheidung zwischen griechischer und römischer Kunst wurde erst durch die Archäologie begründet. Dabei erhielt die griechische Klassik und dabei nur die des 5. Jhs. v. Chr. den Stellenwert, der heute als Basis für "die Klassik" angesehen wird.

Unabhängig davon galt im sprachlichen Gebrauch des Begriffs "klassisch" jede Kunst als klassisch, deren Leistungen als überragend angesehen wurden und dadurch die Jahrhunderte überdauerten. Dazu gehören heute beispielsweise die Werke, die wir allgemein der "Weltliteratur" zuordnen. Insofern ist das Attribut "klassisch" für jedwede hohe Kunst anwendbar, gleich welcher Stilrichtung sie tatsächlich angehörte oder angehört. 

Aufgrund ihrer großen Bedeutung werden folgende Epochen als klassische Zeitalter bezeichnet: 

Zeitalter des Perikles Griechenland  450 bis 430 v. Chr. 
Künstler und Philosophen waren: Aristophanes, Thukydides, Sokrates, Hippokrates, Empedokles, Euripides, Alkibiades, Pheidias, Sophokles, Anaxagoras, Protagoras, Herodot. Die Akropolis wurde erbaut.
Zeitalter des Augustus Römisches Reich 31 v. Chr. bis 14 n. Chr.
Livius, Seneca, Virgil, Horaz, Ovid
Zeitalter der Staufer Deutsches Mittelalter 1138 bis 1254
Hochblüte der höfisch-ritterlichen Kultur: 
höfische Epik und Minnegesang
Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue, Gottfried von Straßburg, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Heinrich von Morungen, Albertus Magnus, Hermann von Salza
Renaissance Italien 1500 bis 1620
Michelangelo, Leonardo da Vinci, Ignaz von Loyola, Galilei, Orlando di Lasso
Elisabethanisches Zeitalter England 1558 bis 1603
Shakespeare, englische Seeherrschaft
Zeitalter Caldérons und Cervantes' Spanien 16. Jahrhundert
Caldéron, Cervantes, Spinoza
17. und ausgehendes 18. Jh. Frankreich
Ludwig XIV., Racine, Molière, Rousseau, Voltaire
Goethe- und Schiller Zeitalter Deutschland  - Komponisten und Literaten
Kant, Schopenhauer, Goethe, Heine, Hebbel, Kleist, Schiller, Fichte, Hebbel, Beethoven, Pestalozzi, Haydn, Mozart, Klopstock. 
Schiller und Goethe im Besonderen als Vertreter der "Weimarer Klassik".

© Fotos: Turandot-Fotoarchiv