Ausflüge/Cremona
Kurzsteckbrief:
Provinzhauptstadt
Höhe 47 Meter über dem
Meeresspiegel
Einwohnerzahl: 72 800
Cremona
liegt 80 km südöstlich von Mailand
am linken Ufer des Po in der flachen
Ebene. Cremona ist die Stadt der
Geigerbauerfamilien: Amati, Guaneri,
Bergonzi und Stradivari.
Parkplätze
in Cremona sind rar, bzw. ist die
Parkzeit limitiert. Deshalb
empfiehlt es sich, schon in einer
Nebenstraße vor dem Zentrum einen
Parkplatz zu suchen.
Der
Domplatz lädt mit seinem Café
nicht nur zum Verweilen beim
herrlichen Anblick auf die reich
verzierte Domfassade ein, sondern
ist auch Ausgangspunkt für die
Besichtigung. Vom 111 m hohen Torrazzo
(13. Jh.), dem höchsten Glockenturm
Italiens, kann man die herrliche
Aussicht über die Stadt und die
Ebene genießen. Ein Schmuckstück
ist die große Renaissanceuhr an der
Westseite des Turmes.
Der
Dom wurde zu Beginn des 12.
Jahrhunderts erbaut und 1190 geweiht.
Erst 1288 ergänzte man das nördliche
und 1342 das südliche Querschiff.
Um 1500 wurde die Hauptfassade an
der Westseite zur Piazza hin mit
Marmor verkleidet. Wer den Dom
umrundet, sieht viele
architektonische Details aus den
verschiedenen Entstehungszeiten.
Besonders die zahlreichen minarettähnlichen
Schmucktürme an der Rückfront
fallen ins Auge, die vom Hauptportal
aus nicht zu sehen sind. Im
dreischiffigen Inneren der Kirche
beeindrucken vor allem die Fresken
aus dem 16. Jh.
Das
oktogonale Battistero aus
Backstein stammt aus der zweiten Hälfte
des 12. Jahrhunderts und wurde später
ebenfalls mit Marmor - wenn auch
nicht ganz vollständig -
verkleidet.
An
der Westseite des Domplatzes liegt
die Loggia dei Militi - ein
gutes Beispiel für die
Profanarchitektur des Mittelalters
(1292). Über der halboffenen
Arkadenhalle liegt ein
Versammlungssaal. Neben der Loggia
befindet sich das Stadthaus (Palazzo
del Comune), welches zwischen
1204 und 1246 erbaut wurde. Im Sala
dei Violini sind die berühmtesten
Geigen der Stadt ausgestellt.
Darunter eine Guaneri aus dem Jahr
1734, die in den siebziger Jahren
von Pinchas Zukerman gespielt wurde.
Sehenswürdigkeiten,
die Sie in Cremona
besichtigen können:
Dom, Torrazzo, Battistero,
Loggia dei Militi, Palazzo
del Comune, Palazzo Fodri,
San Abbondio, San Michele,
Piazza Roma, Palazzo
Affaitati, Museo Civico, Museo
Stradivario, Palazzo
Starga-Trecco, Palazzo del
Popolo, Palazzo Trecchi, S.
Agata, Palazzo Raimondi, Palazzo
Stanga-Rossi di S. Secondo, S.
Luca, S. Agostino, S.
Sigismondo
Sehenswerte
Orte in der Umgebung:
Pizzighettone und Tenuta del Boscone
Zur
Geschichte Cremonas:
Zunächst keltische
Siedlung wurde Cremona im 3. Jh. v.
Chr. von den Römern erobert. 603
fielen die Langobarden in Cremona
ein. In den folgenden Jahrhunderten
erblühte die Stadt durch regen
Schiffshandel und wurde im späten
11.Jh. zur freien Kommune. Während
der Auseinandersetzungen der Lega
Lombarda gegen die deutschen Kaiser
und Könige stand Cremona auf der
Seite der Herrscher. In der ersten Hälfte
des 14. Jh. kamen auch hier die
Visconti aus Mailand an die Macht,
später die Sforza. Während der
spanischen Herrschaft im 16. Jh.
erlebte Cremona erneut einen
wirtschaftlichen Aufschwung.
Ebenfalls im 16. Jh. entstanden die
ersten Geigenbauerwerkstätten, zunächst
die der Adelsfamilie Amati, später
die der Guaneri und Stradivari. Im
frühen 18. Jh. fiel Cremona an Österreich,
für kurze Zeit an Napoleon und 1814
erneut an Österreich.
Berühmte
Persönlichkeiten, die in
Cremona geboren wurden, lebten
und/oder dort starben:
Sofonisba Anguissola
(Malerin, um 1535 geb.), Claudio Monteverdi
(1567 geb.)
Reiseführer:
Baedeker,
Lombardei - Mailand -
Oberitalienische Seen, 1998.
Wenige Fotos, dafür Stadtpläne,
Geschichtliches, eine Autokarte,
Serviceteil mit Hotels und
Restaurants. Die Stärke des eher
konventionellen Klassikers unter den
Reiseführern ist wie immer die ausführliche
Beschreibung der Sehenswürdigkeiten.
DuMont
Kunstreiseführer - Dewiel, Lydia
L., Lombardei und
Oberitalienische Seen, 1996.
Wenige Fotos, nur kleine Stadtpläne,
Schwerpunkt Kultur, sehr kleiner
Serviceanhang
DuMont
Reise-Taschenbücher - Junker, Valérie,
Lombardei, 1993. Fotos,
kleine Stadtpläne, Schwerpunkt
Kultur, praktische HInweise |