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Ausflüge/Verona
   

Weitere Fotos von Verona finden Sie in unseren Reiseimpressionen!

Kurzsteckbrief:
Provinzhauptstadt am Adige 
Höhe 59 Meter über dem Meeresspiegel
Einwohnerzahl: 254 000

Verona gehört mit seiner Lage und der historischen Altstadt zu den schönsten Städten Oberitaliens. Wer im Sommer ohne Hotelreservierung anreist, wird es schwer haben, noch ein geeignetes Zimmer zu finden. Das liegt natürlich auch an den im Sommer stattfindenden Opernaufführungen in der weltberühmten Arena di Verona. Doch Veronas Speckgürtel ist riesig. Endlose Industriegebiete umkreisen die alte Metropole. Wer sich erkundigt, kann aber in den Vorstädten eine gute und preislich akzeptable Alternative finden. Wer mit dem Auto fährt, muss in einem der Parkhäuser unmittelbar vor dem Zentrum parken. 

Zu Fuß gelangen wir über den Corso Porta Nuova durch die Portoni della Bra auf den gleichnamigen Platz mit seinen Restaurants und Cafés. Gleich rechts gelegen, erblicken wir das römische Amphitheater - die Arena, erbaut im 1. Jh. n. Chr. Es ist mit seinen Ausmaßen von 138 Metern Länge und 109 Metern Breite nach Rom und Capua das drittgrößte erhaltene Bauwerk, das einst für Tier- und Gladiatorenkämpfe genutzt wurde. Auf den 44 Stufenreihen bietet es Platz für 22 000 Zuschauer. (Im Oval können noch einmal 3000 Menschen Platz nehmen). Von der obersten Stufe aus genießt man einen schönen Rundblick über die Stadt. 

Einen absolut phantastischen Ausblick auf die Stadt hat man allerdings auch  vom Torre dei Lamberti zwischen Piazza delle Erbe und Piazza dei Signori, den eigentlichen Zentren Veronas. Beide Plätze verbreiten durch ihre sie umgebenen Palazzi viel Flair. Dabei gebührt den Case dei Mazzanti durch ihre wunderschönen Renaissancefresken an den Fassaden besondere Beachtung. Am Fuße des Turmes befindet sich der Palazzo del Comune mit seiner berühmten gotischen Freitreppe (um 1450). An der östlichen Seite des Piazza dei Signori führt ein Durchgang zu der kleinen Kirche Santa Maria Antica und zu dem von einem kunstvollen Gitter aus dem 14. Jh. umzäunten Friedhof mit den gotischen Gräbern der Scaligeri. Das Gitter wiederholt eine Darstellung von Leitern (Scala) aus dem Familienwappen. Die Gräber selbst sind ungewöhnlich prunkvoll, z.T. mit Baldachin und Pyramidendach, worauf sich noch eine Reiterfigur befindet. 

An der Nordseite der Piazza dei Signori steht die zweigeschossige Loggia del Consiglio, mit ihren Arkaden eines der schönsten Bauwerke der Frührenaissance (1486-1493). Gleich links daneben kann man im ältesten Café der Stadt (Caffè Dante) eine Pause einlegen. Nur wenige Meter südöstlich der Piazza delle Erbe in der Via Cappello 21, entdeckt man im Innenhof den vermeintlichen Balkon der Julia. Scharen von Schulklassen weisen den Weg. Historisch verbrieft ist allerdings die Geschichte von Shakespeares Meisterwerk Romeo und Julia nicht. 

Weitere Höhepunkte bei der Stadtbesichtigung stellen die vielen Kirchen Veronas dar. Wer sich dafür interessiert und die langen Wege durch alle Altstadtbezirke nicht scheut, erwirbt für € 4,13 (Preis 2001) ein Kombiticket für die Chiese storiche di Verona:  Basilica di San Zeno, Chiesa di S. Lorenzo, Duomo, Chiesa di S. Anastasia und Chiesa di San Fermo.

Die im 12. Jh. erbaute große Basilika San Zeno Maggiore zählt mit ihrem hohen Glockenturm und dem imposanten Kreuzgang zu den schönsten romanischen Kirchen Norditaliens. Berühmt sind neben der gotischen Fensterrose an der Westfassade auch die Reliefs, die Szenen aus dem Leben Christi zeigen und die bronzenen Bilddarstellungen an den Türen (Entstehungszeiten um 1100 und 1200). Das Innere der Kirche ist mit zahlreichen und wunderschönen Fresken bemalt. Neben der großen Krypta und dem Altarbild der thronenden Muttergottes von Andrea Mantegna lohnt vor allem der 1123 errichtete Kreuzgang einen Besuch.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die um 1177 erbaute romanische Emporenbasilika San Lorenzo schwer beschädigt. Besonders ihre beiden Türme nahmen großen Schaden. Im Inneren besticht die Kirche durch ihre starke rot-weiße Wandgliederung. Die dezente Beleuchtung verleiht dem kleinen, schlichten, aber auch unverfälschten Kirchenraum mit seinen Rundbögen eine stimmungsvolle Atmosphäre. 

Der Dom beeindruckt an seiner Fassade hauptsächlich durch den zweigeschossigen Baldachinvorbau am Hauptportal und die beiden Kriegerfiguren, die angeblich Roland und Olivier, zwei Paladine Karls des Großen, darstellen sollen. Der große Innenraum ist geprägt von den Umbauten, die im 15. und 16.Jh. vorgenommen wurden. Gleich in der ersten Kapelle des nördlichen Seitenschiffs hängt die Darstellung von der Himmelfahrt Mariens, die der Maler Tizian um 1540 schuf. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das gotische Grabmahl der Hl. Agatha (1353) und die Fresken in der Chorapsis. 

Die in ihrer architektonischen Gliederung besonders gut  vom gegenüberliegenden Flussufer zu sehende und nördlich von der Piazza dei Signori zu erreichende Chiesa di S. Anastasia (erbaut: 1290 bis 1481) ist die größte gotische Kirche Veronas. Der dunkle Innenraum bietet eine durch hohe Marmorsäulen getrennte dreischiffige Aufteilung. Ein farbiger Fußboden und die ornamentalen Gewölbeausmalungen prägen das Bild. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehören einige Fresken (u.a. von Pisanello: "Aufbruch des Hl. Georg zum Kampf mit dem Drachen", um 1435) und die Gräber einst bekannter Veroneser Persönlichkeiten. 

Im Osten der Stadt befindet sich die Doppelkirche San Fermo Maggiore, mit deren Bau 1085-1138 begonnen wurde. Es empfiehlt sich zunächst ein Rundgang durch die gotische Oberkirche (13./14. Jh.), um dann die romanische Unterkirche (11./12. Jh.) zu besichtigen. Die Oberkirche besticht durch Bildhauerarbeiten, die Holzdecke und Fresken. In der Unterkirche sind kostbare Fresken an den Pfeilern und Wänden, die aus dem 12. Jh. stammen, zu sehen.

Westlich der Piazza Bra erreicht man nach ca. fünf Minuten Fußweg das Castelvecchio, die Ponte Scaligero und somit das Ufer des Adige. Die gesamte Anlage wurde 1357 als Festungsbau und Wohnpalast von der Familie Scaligeri errichtet. Nach den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke wieder aufgebaut und im ehemaligen Kastell ein Kunstmuseum (Museo Civico d'Arte) untergebracht. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Veroneser Bildhauern und Malern (u.a. Turone, Tintoretto, Tiepolo) des 12. bis 18. Jahrhunderts sowie die berühmte Reiterstatue des Cangrande della Scala (14. Jh.) mit ihrem vieldeutigen Lächeln.

Wer bei seinem Aufenthalt in Verona noch Zeit hat, sollte nicht versäumen, einen Spaziergang am gegenüberliegenden Adigeufer zu unternehmen und den Ausblick auf die Innenstadt zu genießen. Auch auf dieser Seite liegen noch einige Sehenswürdigkeiten wie das Teatro Romano, das Castel S. Petro mit einem herrlichen Ausblick über die Stadt und den Adige sowie der Giardino Giusti. Im kleinen Teatro Romano finden im Sommer Konzerte, Ballett- und Theateraufführungen statt. Eine grüne Oase zur Erholung  ist der 1580 angelegte Renaissancegarten des Palazzo Giusti mit seinen Zypressen, kleinen Statuen und versteckten Winkeln. 

Wer gut zu Fuß ist, kann in Verona alle Sehenswürdigkeiten erreichen und dabei die Stadt kennenlernen. Um alle Eindrücke und die Veroneser Küche genießen zu können, wären drei bis vier Tage sinnvoll.

Ein Opernabend in der Arena di Verona
Seit 1913,  ursprünglich anlässlich des 100. Geburtstages von Giuseppe Verdi (1813-1901), finden in der Arena die sommerlichen Opernfestspiele statt. Zur Opernsaison von Juli bis August warten in der Nähe der Arena schon Kartenverkäufer, die den Touristen zu einem fairen Preis noch restliche Karten für den Abend anbieten. Wer einen der Billigplätze erwirbt, muss sich allerdings schon beizeiten vor Vorstellungsbeginn anstellen, um dann noch einen annehmbaren Platz zu erwischen. Geöffnet wird zuweilen erst eine Stunde vor der Aufführung. Wer dann versucht, in seinem Block noch einen Sitzplatz zu bekommen, wird es schwer haben. Längst sitzen und stehen die Menschen dichtgedrängt, so dass meistens nur noch ganz oben, wo die Akustik miserabel ist, überhaupt noch eine Lücke zu sein scheint. Auf den preiswerten Rängen sind auch bequeme Kleidung,  Sitzkissen sowie Getränke anzuraten. Die nackten Steine sind hart und der Hintermann stellt seine Füße auf den Treppenabsatz, auf dem der Vordermann sitzt. Aus der Umgebung sind störende Geräusche zu hören - die Bühne liegt weit weit weg. Eher Neugierige als Operninteressierte haben sich hierhin verirrt. Wer einen genussvollen Opernabend in der einmaligen Atmosphäre unter freiem Himmel genießen will, sollte doch mehr für die Karten anlegen. Dann wird sicher der Besuch zu einem wahren Ereignis, bei dem Kostüme, Chor, Sänger und Orchester die Zuhörer begeistern. Stimmungsvoll ist auch die Mitnahme von Kerzen, denn wenn die Vorstellung nach Sonnenuntergang fortgeführt wird, fangen die Zuschauer an, überall in dem riesigen Halbrund die Dochte zu entzünden. Tausende kleiner Lichter unterstreichen die romantische Stimmung. 

Diejenigen, die ihr Auto in einem der Parkhäuser abgestellt haben, sollten sich danach erkundigen, wann die Vorstellung zu Ende ist. Einige Parkhäuser schließen eventuell bereits früher! 

Sehenswürdigkeiten, die Sie in Verona besichtigen können:
Piazza Bra, Arena, Gran Guardia, Museo Lapidario, Palazzo Malfatti, San Fermo Maggiore, Porta Leoni, Tomba di Giulietta, Palazzo del Comune, Torre dei Lamberti, Casa dei Mercanti, Case dei Mazzanti, Palazzo Maffei, Torre del Gardello, Piazza dei Signori, Palazzo dei Tribunali, Palazzo del Governo, Santa Maria Antica, Gräber der Scaligeri, Loggia del Consiglio, Caffè Dante, Casa di Giulietta, Sant' Anastasia, Galleria d'Arte Moderna, Museo Miniscalchi-Erizzo, Dom, San Giovanni in Forte, Ponte Pietra, Ponte Garibaldi, Santa Eufemia, Corso Porta Borsari, Corso Cavour: ( Santi Apostoli, Sante Tosca e Teuteria, Palazzo Bevilacqua, Palazzo Canossa, San Lorenzo), Castelvecchio, Civico Museo d'Arte, Stadttore, San Bernardino, San Zeno Maggiore, San Procolo, Teatro Romano,  Museo Archeologico, Castel S. Pietro, Santo Stefano, San Giorgio, Giovanni in Valle, Santa Maria in Organo, Giardino Giusti, Santi Nazaro e Celso, S. Tomaso, Museo Civico di Storio Naturale im Palazzo Pompei

Zur Geschichte Veronas: 
Verona erlangte als römische Ansiedlung  ab 89 v. Chr. größere Bedeutung, was die antiken Gebäude - vor allem die Arena, aber auch andere antike Gebäude der Stadt belegen. Der Ostgotenkönig Theoderich (gest. 526) machte Verona neben Ravenna und Pavia zum Königssitz. Pippin (777-810), der zweite Sohn Karls des Großen, herrschte von Verona aus über sein fränkisches Unterkönigreich Italien. Die deutschen Kaiser nutzten im Mittelalter die günstige Lage der Stadt in Oberitalien, um ihre Herrschaft von dort aus zu festigen. 1164 gründeten die Veroneser zusammen mit anderen Städten den Veroneser Bund - eine militärische Vereinigung, die sich 1167 zum Lombardenbund erweiterte. Die Veroneser betreiben erfolgreichen Handel, der sich mit der Herrschaft des Fürstengeschlechts della Scala (Scaligeri/ Skaliger) seit Mitte des 13. Jahrhunderts noch ausweitete. 1387 übernahmen die Mailänder Visconti die Herrschaft bis Verona 1405 an die Republik Venedig fiel. 1797 gehörte Verona zusammen mit Venetien zu Österreich bis die Gebiete 1866 ins Königreich Italien eingegliedert wurden.

Berühmte Persönlichkeiten, die in Verona geboren wurden, lebten und/oder dort  starben:
Altichiero da Zevio (1320 geb.), Paolo Caliari (1528 geb.), Galus Valerius Catullus (um 87 v. Chr.), Michele Sanmicheli (1484 geb.),  Cangrande I. della Scala (geb. 1291, gest.1329), Hl. Zeno, Bischof von Verona (4. Jh.)

Reiseführer:
Baedeker, Gardasee - Verona - Brescia, 2000. Wenige Fotos, dafür Stadtpläne, Geschichtliches, eine Autokarte, Serviceteil mit Hotels und Restaurants. Die Stärke des eher konventionellen Klassikers unter den Reiseführern ist wie immer die ausführliche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten.

Polyglott, Oberitalien - Östlicher Teil Keine Fotos,  kleine Stadtpläne, Sehenswürdigkeiten, Serviceteil

Polyglott, Gardasee.  Keine Fotos,  kleine Stadtpläne, Sehenswürdigkeiten, Serviceteil

Weitere Fotos von Verona finden Sie in unseren Reiseimpressionen!


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