Sammlung
rhetorischer Tropen und Figuren
Literaturverzeichnis
Hat
der Umgang mit der Figurenlehre
die Lust auf mehr Wissen in Sachen
Rhetorik geweckt, so seien hier
einige Werke genannt, die bei
einem Selbststudium behilflich
sein können. Zugleich schätze
ich die vorliegende Literatur so
ein, daß es aktuell kein Werk auf
dem deutschsprachigen Büchermarkt
gibt, welches die Rhetorik vollständig
und verständlich wiedergibt.
Aristoteles:
Rhetorik.
Das zeitlich erste Rhetorikwerk,
welches erhalten blieb. Die Übersetzung
aus dem Altgriechischen ist sehr mühsam
zu lesen. Aristoteles war
Philosoph und Rhetor, weshalb
seine Rhetorik bis heute das Werk
ist, in welchem der Konflikt
zwischen philosophischer Wahrheit
und rhetorischer
Wahrscheinlichkeit am besten
besprochen wird.
Fuhrmann,
Manfred: Die antike Rhetorik.
München/Zürich 1995. Ein kurz
abgefaßtes, verständliches Werk
über die wichtigen Informationen
zur Rhetorik der Griechen und Römer.
Fehlten nicht praktische Bezüge,
der 'Fuhrmann' gehörte sicher zu
den empfehlenswertesten Büchern.
Wer einen Einblick in die
Entwicklung und den technischen
Stand der Rhetorik in der Antike
erhalten möchte, ist mit dem 160
Seiten starken Werk gut bedient.
Lausberg,
Heinrich: Handbuch der
literarischen Rhetorik.
Stuttgart 1990. Zur
Zeit nicht im Buchhandel erhältlich,
eventuell im Antiquariat. Das 980
Seiten umfassende Werk gilt als
umfangreichstes Nachschlagwerk der
wissenschaftlichen Rhetorik. Der
Autor war Sprachwissenschaftler
der romanischen Sprachen, weshalb
die meisten Beispiele in
italienischer, französischer oder
spanischer Sprache verfaßt sind.
Vielfach sind grundlegende Erklärungen
in Altgriechisch oder Latein ohne
Übersetzung wiedergegeben. Es
existiert keine Übersetzung in
die deutsche Sprache. Das Werk ist
besser als kein anderes als Wörterbuch
für alle rhetorischen
Fragen.
LeBon,
Gustave: Psychologie der Massen.
Kronberg/Taunus, 1982. Original
1895. Die Psychologie der Massen
ist kein Rhetorikwerk - dennoch
beinhaltet es sehr interessante
Aspekte in Bezug auf die Wirkung
eines Redners auf große
Menschenmengen. Auch 'technische
Anweisungen' kommen nicht zu kurz.
Die Psychologie der Massen, aber
auch das medizinisch/ frühpsychologische
Werk 'Psychologie der Rassen'
dienten als Grundlage zur
Propaganda des sogenannten
'Dritten Reichs'. Aus diesem Grund
wird die Psychologie der Massen in
der wissenschaftlichen
Kommunikationspsychologie zu
Unrecht nicht mehr behandelt.
Marcus
Fabius Quintilianus: Ausbildung
des Redners.
Darmstadt 1988. Zwei Bände. Band
1 (Buch 1-6): Band 2 (Buch 7-12):
198,00 DM. Der 'Quintilian' gilt
als erstes, vollständiges
Rhetorikwerk der Geschichte. Es
wurde im ersten Jahrhundert nach
Christus vom römischen
Rhetorikprofessor Quintilian verfaßt.
Die angegebene Ausgabe ist ins
Deutsche übersetzt - die übersetzte
Sprache ist dennoch recht mühsam
zu lesen. Der Autor bespricht sämtliche
Bestandteile der Rhetorik und gibt
dazu auch anschauliche Beispiele
-natürlich beruhen die Beispiele
auf römischen Zusammenhängen und
müssen in den meisten Fällen auf
die Jetztzeit 'umgedacht' werden.
Das Werk ist für Personen
empfehlenswert, die den Umgang mit
historischer Literatur nicht
scheuen.
Ueding,
Gert und Steinbrinck, Bernd:
Grundriß der Rhetorik.
Stuttgart 1994. Das Werk (372
Seiten Umfang) wurde vom Direktor
des Seminars für Allgemeine
Rhetorik an der Universität Tübingen,
Herr Prof. Gert Ueding, erstellt.
Deshalb gilt es am einzigen
Wissenschaftsstandort der Rhetorik
im deutschsprachigen Raum als
Grundlagenwerk. Für eine
'Grundausstattung' zum Umgang mit
der Rhetorik genügt es dem
Nicht-Wissenschaftler. Der größte
Mangel des Werks besteht in einer
überzogenen Wissenschaftssprache
- die zum Teil zu theoretisch und
deshalb unverständlich ist. Wegen
des ausführlichen historischen
Teils kommen praktische Beispiele
vielfach zu kurz - viele Erklärungen
sind auf deutsche
Standardliteratur bezogen.
Rhetorik
studieren...
Der
Studiengang "Allgemeine
Rhetorik" wird an nur einer
deutschen Universität als eigenständige
Disziplin angeboten, in Tübingen.
Der Studiengang ist als
Magisterstudiengang angelegt und
muß als solcher in Kombination
mit mindestens einem weiteren
Hauptfach (oder zwei Nebenfächern)
studiert werden. Informationen zum
Studiengang erteilt das Seminar für
Allgemeine Rhetorik an der
Universität Tübingen (Adresse
siehe unten). Weitere
Informationen im Internet unter
http://www.uni-tuebingen.de/rhetorik/
(offizielle Seite des Seminars)
Postanschrift:
Seminar
für Allgemeine Rhetorik
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen
Telefon
0 70 71 / 29 7 21 14 58 (Zentrale)
Fax 0 70 71 / 29 42
nasinfo@uni-tuebingen.de
(Zentrale)
Über
den Autor
René
H.R. Bongartz ist Magister der
Rhetorik, Psychologie und
Politikwissenschaft, studierte
diese Fächer zwischen 1993 und
1998 an der
Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Heute arbeitet er als selbständiger
Kommunikationstrainer und
-designer. Erste Rhetorikseminare
hielt er im Auftrag namhafter
Institute bereits während der
Studienzeit, ab 1996.
Rhetorische
Spezialgebiete von René Bongartz
sind die Gedächtnistechnik
Memoria sowie das Werk des
deutschen Rhetorikers Johann
Christoph Gottsched (1700-1766).
Fragen
an den Autor senden Sie bitte an:
KomCept
(R)
Bongartz & Wendler
Partnerschaft
Europaplatz 25
72072 Tübingen
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