[Zeittafel] [Wichtige Personen] [Frauen im Mittelalter] [Die mittelalterliche Burg] [Burgenfotos] [Gotische Sprache] [Gotische Schrift] [Rüstungen]

   
Religiöse Orden

 

Romanik

Gotik

Gründungsjahr Katholische und orthodoxe Mönchs-, Bruder- Bettel- und Einsiedlerorden
um 529 Benediktiner. Ihr Gründer ist Benedikt von Nursia (geb. um 480, gestorben nach 542). Im Stammkloster Monte Cassino bei Neapel werden die von ihm erlassenen Ordensregeln zum Vorbild für die Begründung des abendländlichen Mönchstums. Die Benediktiner leben abgeschieden von weltlichen Kontakten in ihrem Heimatkloster. Gehorsamkeit und Streben nach Vollkommenheit gehören zu den Kernpunkten der Benediktineregeln. Durch Kloster- und Kirchenbauten , Landwirtschaft und Handwerk haben die Benediktiner im Mittelalter große Bedeutung und Ansehen erlangt. Das Habit (Kleidung) ist schwarz.
um 800 Gemeinschaft der Mönche von Theodoros Studites (Orthodoxer Orden). Theodorus von Studion (geb. 759, gestorben am 11.11.826 reformiert das Kloster und setzt sich für die Rechte der Kirche gegenüber dem Staat ein.
um 1060 Augustiner Chorherren nennen sich die zu klösterlichen Gemeinschaften zusammenfindenden Domherren, die danach streben, ihr Leben nach Augustinus' Lehren zu gestalten. 
1084  Kartäuser. Der Gründer dieses Einsiedelordens mit dem Stammkloster Grande Chartreuse bei Grenoble ist Bruno von Köln (geb. um 1032, gestorben am 06.10.1101). Die Mönche leben in Einzelhäusern (Zellen). Das Habit ist weiss.
1098  Zisterzienser. Ihr Gründer ist Robert von Molesme, auch Robert von Citeaux genannt (geb. um 1027, gestorben am 17.04.1111), der dem Reformkloster Citeaux vorsteht. Die Zisterzienser leben nach der Benediktinerregel - der Orden wird allerdings zentralistischer geführt. Unter dem Abt Bernhard von Clairvaux (geb. 1091, gestorben am 20.08.1153) erleben die Zisterzienser ihre Blütezeit. Deshalb werden sie auch oft "Bernhardiner" genannt. In der Landwirtschaft, der Kirchenbaukunst und der Seelsorge erlangt der Orden großes Ansehen. Das Habit ist weiss.
um 1100  Orden von Fontevrault. Gründer ist Robert von Arbrissel (geb. um 1047, gestorben 1117), der seinen Orden nach der Benediktinerregel führte.
1120  Prämonstratenser. Gestiftet vom  hl. Norbert (geb.  um 1080, gestorben am 06.06.1134) in Prémontré, basierend auf der Lehre des Augustinus. Der Orden ist aktiv bei der Christianisierung Norddeutschlands.
1198  Trinitarier. Orden, der gegründet wurde, um christliche Sklaven loszukaufen.
1156  Karmeliter. Ihr Gründer ist Berthold von Kalabrien. Der eigentliche Name der Bruderschaft lautet "Brüder unserer Lieben Frau vom Berge Karmel". Als Einsiedlerorden auf dem Berg Karmel gegründet, besteht der Orden seit 1245 als Bettelorden. Von den beiden entstandenen Zweigen der Beschuhten und Unbeschuhten Karmeliter, folgt der letztere den strengeren Lehren Teresas von Avila und Juan de la Cruz'.  Das Habit ist braun; an festlichen Tagen weiss. Seit 1593 bestehen zwei Orden.
1209  Franziskaner. Ihr Gründer ist Franz von Assisi (geb. 1181/1182, gestorben am 03.10.1226). Der Bettelorden lebt das Evangelium in Form von Demut, Armut und Askese. Besondere Aufgaben sind die Missionierung und die Seelsorge. Die Kapuziner - ein Zweig der Franziskaner sind mit einer braune Wollkutte und Kapuze bekleidet. Zusammen mit den Dominikanern werden Franziskaner zu päpstlichen Inquisitoren ernannt.
1216  Dominikaner. Der Gründer dieses Predigerordens ist Dominikus (geb. 1170, gestorben am 06.08.1221). Stammsitz ist Toulouse. In Frankreich wird der Orden auch mit dem Namen "Jakobiner" bezeichnet. Seit 1220 leben die Dominikaner als Bettelmönche. Durch die führende Rolle während der Inquisition nimmt der Einfluss des Ordens im Mittelalter immens zu. Im Wettstreit mit den Franziskanern bekleiden sie zahlreiche Lehrstühle an den Universitäten. Zu den bedeutenden Kirchenlehrern und Predigern der Dominikaner gehören u.a. Albertus Magnus, Thomas von Aquin und Eckhart Tauler. Das Habit ist schwarz.
1231  Silvestriner. Ihr Gründer ist Silvester Guzzolini (geb. 1177, gestorben 1267) Der Orden lebt nach den Regeln des hl. Benedikt (s. Benediktiner) ist aber eine eigenständige Kongregation (Verband) mit Sitz des Generalabtes in Rom.
1256  Augustiner-Eremiten. Bettelorden nach den Regeln des Kirchenlehrers Augustinus (s.o.) (geb. 13.11.354, gestorben 28.08.430). 
Gründungsjahr Frauenorden
um 529 Benediktinerinnen. Ihr Gründer ist Benedikt von Nursia (s.o.). Das Habit (Kleidung) ist schwarz.
um 1100  Frauenorden von Fontevrault (s.o.)
nach 1120  Prämonstratenserinnen. Gestiftet ebenfalls vom hl. Norbert (s.o.)
um 1180  Beginen. Sie entstehen in den Niederlanden aus den Zusammenschlüssen von Frauen, die sich einem andächtigen Leben widmen wollen. Die frei gewählte Vorsteherin leitet ohne klösterliches Gelübde den sog. Beginenhof. 
um 1100  Zisterzienserinnen (s.o.).
1214  Klarissen. Franziskanischer Frauenorden. 
1219  Dominikanerinnen. (s.o.)
1229  Kartäuserinnen. Weiblicher Zweig der Kartäuser, wobei die Nonnen in Gemeinschaft leben.
1236  Trinitarierinnen (s.o.) 
1344  Brigittinnen. Frauenorden, der die irische Schutzheilige Brigitta (auch Brigida) (geb.um 453, gestorben am 01.02.523) verehrt und ihren Lehren folgt. Brigitta gründete das Kloster Kildare in Irland.
1452  Karmeliterinnen (s.o.). Bei den Frauen besteht noch ein dritter Zweig, der sich der Seelsorge widmet.

 [Literatur im frühen Mittelalter] [Literatur im hohen Mittelalter] [Literatur im späten Mittelalter] [Literatur in der Reformationszeit / Bauernkriege]