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Spangenhelm
um 600


Hundsgugel
um 1350


Schallern
1470-90


geschlossener
Helm


Prunksturmhaube
um 1550

   
Rüstungen

   

Als Rüstung oder Harnisch bezeichnet man allgemein die Schutzkleidung der Krieger gegen die Waffeneinwirkungen der Gegner.  Zunächst erfand man eine derbe Lederkleidung (Lederkoller), um Verletzungen abzumildern. Doch schon im 7. Jahrhundert  vor Christus existieren Vollpanzer aus Bronze, dann auch aus Eisen. Seit dem 1. Jh. v. Chr. kam  das Panzerhemd auf, zunächst als Ring - oder Kettenpanzer, später als Schuppenpanzer. Seit dem 13. Jh. trat an ihre Stelle wieder der aus festen eisernen Platten bestehende Harnisch.

Besonders im mittelalterlichen Rittertum wurde die Rüstung populär und diente neben ihrer Schutzfunktion auch zur Repräsentation. Je höher die adlige Abstammung, desto wertvoller war auch die Ausstattung des Ritters. 

Um die Rüstung überhaupt "anziehen" und sich darin auch genügend bewegen zu können, bestand sie aus vielen Einzelteilen, die dem Krieger  in einer bestimmten Reihenfolge,  über- und aneinander befestigt, angelegt werden mußten. So zum Beispiel Brustpanzer, Plattenschurz mit Bauchreifen, Schwebescheibe (seitliche Brust, Achsel), Achsel (Schulterpanzer), Armkachel (um den Ellenbogen), Unterarmröhre, Handschuhstulp, Handdecke, Beintasche (auch Tassette genannt, angehängt an den Plattenschurz, um die Gehfreiheit zu gewährleisten),  Diechling (für den Oberschenkel), Kniekachel, Beinröhre (Unterschenkel) und Eisenschuh mit Sporen, zuweilen auch mit absteckbarem Schnabel.

Zur ritterlichen Aufmachung zählten neben den vielen Teilen einer Rüstung noch der Helm mit Nasenschirm oder Visier, das Kettenhemd und der Schild.

Der Helm zunächst aus Fell und Leder, später aus Bronze besaß zunächst Stirn- und Nackenschirme und Backenstücke. Bei den Germanen war zur Völkerwanderungszeit ein  sogenannter Spangenhelm, bestehend aus Stirnreif und Bügeln, beliebt. Seit dem 13. Jh. wurde der geschlossene Topfhelm (Kübelhelm) mit Augenschlitzen getragen. Unter diesem Helm wurde eine lederne oder eiserne Kesselhaube angelegt, so daß der Helm fest am Kopf saß. Parallel dazu entwickelte sich die Form des "Eisenhutes" und daraus die Schallern mit festem oder beweglichem Visier.

Aus dem Topfhelm ging der schwere, auf Brust und Rücken aufliegende Stechhelm hervor. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde von den Rittern im Felde eine geschlossener Helm mit beweglichem Visier (Visierhelm) bevorzugt.

Das Fußvolk wurde seit dem 16. Jahrhundert mit der sogenannten "Sturmhaube" ausgestattet. 

 

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