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Indonesien, 2004

   

Tsunamis 
(durch Erd- oder Seebeben, Vulkanausbrüche oder Erdrutsche ausgelöste Flutwellen)

Flutwellen werden durch Erd- oder Seebeben oder aber durch Felseneinstürze ins Meer und Vulkanausbrüche erzeugt. Die Wellen türmen sich auf dem Wege zum Festland zu immer höheren Wasserwänden auf. Sie sind von großer Zerstörungskraft. Die zunächst nur einen Meter hohe Welle kann um ein Vielfaches anwachsen und dann in tiefer gelegenen Gebieten furchtbare Verwüstungen anrichten. In prähistorischer Zeit gab es wahrscheinlich Flutwellen in einer Höhe von mehreren hundert Metern.

Als folgenschwerste Naturkatastrophe in heutiger Zeit ist der vor der Küste Indonesiens durch ein Seebeben ausgelöste Tsunami vom 26.12.2004 zu nennen, der in acht asiatischen Ländern und noch an der Ostküste Afrikas insgesamt über 230.000 Todesopfer forderte.

Zeitraum/Jahr Ort Auswirkungen
1498 Kii-Halbinsel,
Hondo, Japan
Ein Erdbeben löste diesen Tsunami aus, bei dem 1.100 Menschen ertranken.
1596 Uriajima,
Japan
In einer 15 Meter hohen Flutwelle versank für immer die Insel und 700 Bewohner ertranken. Die übrigen 4.300 retteten auf Fischerbooten ans Festland.
1703 Okinawa,
Japan
Einer der uns bekannten verheerendsten Tsunamis tötete 100.000 Menschen.
28.10.1746 Callao,
Peru
Ein durch ein Erdbeben ausgelöster Tsunami reißt fast 5.000 Menschen in den Tod.
1792 Omuta,
Kiuschu, Japan
Die 9 Meter hohe Flutwelle kostete fast 100.000 Menschen das Leben.
1800 Maumère,
Insel Flores, Indonesien
Die Stadt versank unter einer gewaltigen Flutwelle. 500 Inselbewohner starben.
1877 Concepcion,
Chile
Eine 23 Meter hohe Flutwelle verwüstete die Stadt, in der Tausende von Menschen ertranken.
27.08.1883 Krakatau,
Indonesien
Durch den Vulkanausbruch des Krakatau entstand eine 40 Meter hohe Flutwelle, die schätzungsweise über 36.000 Menschenleben forderte.
15.06.1896 Kamaischi,
Nordwest-Hondo, Japan
28.000 Menschen ertranken in den Fluten, die die Städte und Dörfer an der Saraiko-Küste von Hondo heimsuchten.
31.12.1906 Kolumbien und
Ecuador
Eine Flutwelle überschwemmte die Küsten Kolumbiens und Ecuadors. Dabei starben bis zu 1.500 Menschen.
28.12.1908 Messina, Sizilien,
Italien
Ein Erdbeben und der daraus folgende Tsunami zerstörten die Stadt Messina fast vollständig. Insgesamt starben über 75.000 Menschen.
1914 Kagoschima,
Kiuschu, Japan
Zunächst vor einem Erdbeben in Richtung Hafen  flüchtend, wurden 56 Menschen von einer 5 Meter hohen Flutwelle überrascht und ertranken.
18.11.1929 Burin,
Burin Peninsula, 
Neufundland,
Kanada
Die Halbinsel wurde nach einem Seebeben überspült und 28 Menschen ertranken. 10.000 Einwohner wurden obdachlos.
1933 Kamaischi,
Nordwest-Hondo, Japan
Ein heftiges Seebeben löste einen Tsunami aus, der 3000 Menschen zum Verhängnis wurde.
1936 Ramnefjell,
Lovath-See,
Norwegen
Bei einem Felsenabsturz ins Meer bildete sich eine 70 Meter hohe Flutwelle. Zwei Dörfer wurden weggespült und ein Passagierschiff von der Welle aufs Festland geschleudert.
1944 Kii-Halbinsel,
Hondo, Japan
Eine 8 m hohe Flutwelle ergoss sich über die Halbinsel und tötete 1000 Menschen.
01.04.1946 Alaska und Hawaii In Alaska löste ein Erdbeben eine Flutwelle aus, die 5 Leuchtturmwärter und auf Hawaii 159 Menschen in die Fluten riess..
05.11.1952 Kamtschatka,
Russland
Neben der Küste Russlands waren auch Hawaii und die Insel Midway von den durch ein Seebeben vor der Halbinsel Kamtschatka ausgelösten Tsunamis betroffen. Über 2.000 Menschen starben.
09.07.1958 Lituya Bay,
Alaska
Ein gewaltiger Erdrutsch löste in der fjordengen Bucht eine über 500 Meter hohe Welle aus.
22.05.1960 Valdivia,
Chile
Das Erdbeben der Stärke 9,5 im Süden Chiles löste einen Tsunami aus, der auf die Küsten von Hawaii und sogar auf die Südafrikas traf. Die Zahl der Todesopfer wird auf über 3.000 geschätzt.
27.03.1964 Prince-William-Sound,
Alaska
Nach einem schweren Seebeben brechen über 67 Meter hohe Flutwellen über die Küste herein. 125 Menschen kommen dabei ums Leben.
16.08.1976 Alicia,
Mindanao, Philippinen
Ein Seebeben in der Celebesee löste eine Flutwelle aus und fast 5.000 Menschen in Alicia kamen ums Leben.
1983 Ogahalbinsel,
Hondo, Japan
Ein Erdbeben entfesselte diesen Tsunami mit einer 15 Meter hohen Flutwelle und tötete 107 Menschen.
1983 Okuschiri,
Insel Okuschiri, Japan
Die Stadt wurde von allen Seiten von einer 11 Meter hohen Flutwelle umspült und 240 Menschen ertranken.
02.09.1992 Nicaragua An der Südküste Nicaraguas werden 180 Menschen Opfer einer durch ein Beben ausgelösten Flutwelle.
17.07.1998 Papua-Neuguinea Fast 2.000 Menschen werden an der Nordküste Papua-Neuguineas getötet als infolge eines Seebebens eine Flutwelle die Küste überschwemmt.
21.05.2003 Mittelmeer,
vor Algerien
Ein Seebeben vor der Küste Algeriens verursachte einen kleinen Tsunami, der schwere Schäden an den Küsten Ibizas und Mallorcas anrichtete. 2.000 Menschen starben.
26.12.2004 Sumatra, 
Indonesien,
Thailand, Indien
Eines der heftigsten Seebeben der Geschichte löste einen der gewaltigsten und folgenreichsten Tsunamis aus. Mehr als 230.000 Menschen starben durch die turmhohe und blitzschnell anrollende Flutwelle. Diese schreckliche Naturkatastrophe wurde zum Anlass, an vielen Küsten der betroffenen Regionen Tsunami-Frühwarnsysteme zu installieren. 
17.07.2006 Java,
Indonesien
Ein Seebeben vor der Insel führte zu einem Tsunami, der 700 Menschenleben forderte.
02.04.2007 Salomonen-Inseln,
Südpazifik
Ein Seebeben in der Nähe der Salomonen-Inseln verursachte einen Tsunami mit einer 12 Meter hohen Flutwelle. Ca. 20 Menschen fanden den Tod.

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