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Lawafluss des Ätna

Mount St. Hellens

   

Vulkanausbrüche, chronologisch

 

Zeitraum/Jahr Ort Auswirkungen
vor 250 Mio. Jahren Tura,
Mittelsibirisches Bergland, Russland
Die sogenannte Perm-Katastrophe, bei der nur 4% der Tier- arten auf der Erde überlebten, führte u.a. auch zu einer Reihe von Vulkanausbrüchen. Riesige Lavamassen, die sich über eine Fläche von rund 1,5 Mill. Quadratkilometer ergossen, ließen weite Teile Sibiriens entstehen. 
vor 65 Mio. Jahren Dekhan-Trapp,
Jodhpur, Indien
Heftige Lavaausbrüche 
vor 27,8 Mio. Jahren La Garita-Caldera,
Colorado
Wahrscheinlich der größte Vulkanausbruch der Erdgeschichte, bei dem der Vulkan über 5.000 Kubikkilometer Lava aus dem Erdinneren schleudert.
vor 2 Mio. Jahren Yellowstone,
Wyoming, USA
mehrere größere Ausbrüche
vor 1,3 Mio. Jahren Yellowstone,
Wyoming, USA
250 mal stärker als der Ausbruch des Pinatubo 1991 und wahrscheinlich Auslöser für die Eiszeit im Pleistozän.
vor 630.000 Jahren Yellowstone,
Wyoming, USA
Der Ausbruch riss eine Narbe von unglaublichen Ausmaßen in die Erdoberfläche (sogenannte Caldera). Der Krater hat eine Länge von 75 km u. eine Breite von 35 km und ist nur aus dem Flugzeug oder auf einem Satellitenbild zu entdecken.
70.000 v.Chr. Toba,
Sumatra, Indonesien
Durch den Ausbruch wurde eine riesige Caldera geschaffen und eine Unmenge von Asche lagerte sich auf dem Boden des Indischen Ozeans ab.
1.500 v.Chr. Thira/ Santorin,
Griechenland
Eine heftige Explosion löste Tsunamis aus. Man vermutet, das die kretische Kultur der Minoer durch diese Naturkatastrophe unterging. Einige Theorien brachten früher auch das Ereignis mit dem Untergang des sagenumwobenen Atlantis in Verbindung. Neuere wissenschaftliche Forschungen widersprechen allerdings diesen Annahmen.
1226 v.Chr. Ätna,
Sizilien, Italien
Der Ätna ist der größte europäische Vulkan. Der Ausbruch von 1226 v. Chr. ist der erste uns bekannte.
400 v.Chr. Popocatepétl,
Texcoco-See, Mexiko
Der Ausbruch verwüstete das Land wahrscheinlich in einem Umkreis von 70 km.
79 Vesuv,
Pompeji, Italien
Pompeji und Herculaneum wurden zerstört.
150 Taupo,
Nordinsel, Neuseeland
Der Ausbruch war möglicherweise der heftigste in den letzten 2000 Jahren, durch den die Nordinsel Neuseelands in eine Wüste verwandelt wurde. Nur die Caldera, der Lake Taupo, ist vom einstigen Vulkan übriggeblieben.
822 Popocatepétl,
Texcoco-See, Mexiko
Der Ausbruch verursachte Schlammlawinen, die die Ansiedlungen am See zerstörten.
1169 Ätna,
Sizilien, Italien
Die gewaltige Eruption löste ein Erdbeben aus, dem über 15.000 Menschen zum Opfer fielen.
1198 Vesuv,
Italien
Bei diesem Ausbruch wurde die Schwefelgrube von Pozzuoli aktiviert.
1362 Öräfjökull,
Island
Durch den heftigen Ausbruch schmolz der Gletscher. In den dadurch freigesetzten Wassermassen ertranken 200 Menschen.
1591 Taal,
Luzon, Philippinen
Erster heftiger Ausbruch des stetig aktiven Vulkans, bei dem giftige Gase ausströmten, an denen Tausende Menschen erstickten.
1616 Mayon,
Luzon, Philippinen
Erster bekannter Ausbruch des Vulkans, der viele Ortschaften mit Gesteinsbrocken und Lavaströmen überzog - Tausende von Toten.
1631 Vesuv,
Pompeji, Italien
18.000 Menschen starben durch Schlamm und Lava.
1669 Ätna,
Sizilien, Italien
Ein gewaltiges Erdbeben im gesamten Südosten der Insel Sizilien zerstörte Dörfer und Städte und löste einen Ausbruch des Ätnas aus. Über 20.000 Menschen starben.
1718 La Soufrière,
St. Vincent, Kleine Antillen
Der Ascheregen tötete viele hundert Menschen.
1754 Taal,
Luzon, Philippinen
Sieben Monate lang regnete der Vulkan, Asche, Lava und Gesteinsbrocken auf die umgebenden Dörfer. Hunderte vielen dem Vulkan zum Opfer.
1755 Ätna,
Sizilien, Italien
Erneut löste ein heftiges und  bis nach Portugal zu spürendes Erdbeben den Ausbruch des Vulkans aus.
1766 Mayon,
Luzon, Philippinen
Lava- und kochende Wasserströme zerstörten Land, Dörfer und Hunderte von Menschenleben.
1772 Papandajan,
Java
Der riesige Berg mit einer Höhe von 2652 Metern versank in seinen Lavameeren und ragte schließlich nur noch 1212 Meter in die Höhe. Mit ihm versanken 40 Dörfer mit über 3000 Menschen.
1783 Lakgigar,
Island
Ein ruhiger, dafür aber über sechs Monate lang anhaltender Ausbruch mit einer Freisetzung von riesigen Lavamengen führte schließlich zu einer Hungersnot, der über 10.000 Menschen zum Opfer fielen. Die vulkanische Tätigkeit hinderte die Fischerboote am Auslaufen .
1789-1780 Ontake,
Sakurajima, vor Kiuschu, Japan
Der Ascheregen begrub 300 Menschen und 20 Dörfer.
1783 Asamajama,
Hondo, Japan
Der heftige Ausbruch des aktivsten japanischen Vulkans bombardierte 48 Dörfer mit Gesteinsbrocken, tötete 5000 Menschen und ließ eine neue Insel entstehen.
1792 Unzen,
Kiuschu, Japan
Einer der heftigsten Ausbrüche in Japan, bei dem die Städte Higo und Schimabara völlig zerstört wurden und 15.000 Menschen starben. 
1793 Mijijama,
Kiousiou, Java
Bei der Explosion wurden Schlamm- und Wassermassen freigesetzt, die über 53.000 Menschen töteten. 
1804 Mayon,
Luzon, Philippinen
Mit einer heftigen Explosion entzündete der Vulkan einen Feuer- und Gesteinsregen und begrub vier Dörfer unter einer neun Meter dicken Schicht. 2200 Menschen wurden getötet.
1812 La Soufrière,
St. Vincent, Kleine Antillen
Ascheregen und riesige Lavaströme vernichteten Dörfer und töteten über 1000 Menschen.
1815 Tambora,
Sumbawa, Indonesien
Gas- und Aschewolken, Feuer- und Gesteinsbrocken  töteten bis auf 25 alle 12.000 Bewohner der Insel. Der Staub in der Atmosphäre veränderte das Klima auf der ganzen Erde, was wiederum zu Hungersnöten führte und weitere 80.000 Menschen das Leben kosteten.
1822 Gelunggung,
Java
Bei zwei Ausbrüchen innerhalb von vier Tagen starben insgesamt über 5000 Menschen. Im Umkreis von 65 km gingen Schlammassen, Asche und Gestein auf die Dörfer nieder. 
1835 Coseguina,
Nicaragua
Mit einem lauten Knall explodierte die Spitze des Vulkans. Ein Gesteinsregen tötete über 300 Menschen.
1875 Cucuta,
Kolumbien
Der zunächst durch ein Erdbeben aktivierte Vulkan ergoss glühende Lava über die Stadt. Durch beide aneinandergekoppelte Katastrophen starben über 16.000 Menschen.
1877 Cotopaxi,
Ecuador
Es regnete Felsbrocken und glühende Lava. Ein Teil des Vulkans wurde durch den Ausbruch weggesprengt. Über 1000 Menschen starben.
1882 Mount Rainier,
Cascade Mountains, USA
Der Ausbruch verursachte gewaltige Schlammlawinen.
27. August
1883
Krakatau,
Sundastraße, Indonesien
18 qkm Gestein wurden weggefegt und 16 km bis in die Stratosphäre in die Luft geschleudert. Der Ausbruch verursachte gewaltige Tsunamis, die 30.000 Menschen den Tod brachten.
1886 Tarawera,
Nordinsel, Neuseeland
Der Ausstoß einer über 10 km hohen Aschesäule beeinflusste das Klima der halben Erde. 150 Menschen wurden getötet und die prächtigen Sinterterrassen zerstört.
1897 Mayon,
Luzon, Philippinen
Der Ausbruch dauerte vier Tage, wobei herabregnende Asche- und Gesteinsbrocken die Stadt Tobaco trafen und 400 Menschen den Tod brachten.
1902 La Soufrière,
St. Vincent, Kleine Antillen
Ascheregen, Brände und Dämpfe kosteten über 3000 Menschen das Leben.
8. Mai
1902
Mont Pelée,
Martinique, Kleine Antillen
Die gewaltige Hitze einer Glutwolke erstreckte sich über 58 Quadratkilometer. Die acht Kilometer entfernte Hafenstadt St. Pierre wurde vollkommen zerstört. Da die Behörden eine Evakuierung verhinderten, mussten 30.000 Menschen sterben,  nur zwei überlebten.
1902 Tacana,
Retalhuleu, Guatemala
Ascheregen und Lavaströme töteten etwa 1000 Menschen.
1911 Taal,
Luzon, Philippinen
Unter heißem Schlamm und Dampf wurden 13 Dörfer begraben. Doch die meisten, der  1335 Opfer erstickten durch den Aschewind aus Schwefeldioxyd.
1912 Katmai,
Alaska, USA
Der Vulkan explodierte und hüllte weite Gebiete Alaskas für 60 Stunden in dunkle Aschewolken. Gemessen an der Menge des ausgestoßenen Materials war dies der schwerste Ausbruch des 20. Jahrhunderts.
1914 Mayon,
Luzon, Philippinen
Hunderte von Menschen starben in dem Dorf Cagsauga, welches durch den Ausbruch zerstört wurde.
1917 Boqueron,
San Salvador, El Salvador
Die Spitze des Vulkan explodierte. Das heiße Wasser aus dem Kratersee überschwemmte 15 Orte. 450 Menschen kamen ums Leben.
1919 Kelud,
Java
Das Wasser des Kratersees bildete Lahars, die talwärts fließend 65.000 Menschen töteten.
1928 Ätna,
Sizilien, Italien
Er gab zahlreiche Tote und wichtige Eisenbahnlinien wurden durch die Lavaströme zerstört.
1931 Merapi,
Java
Ein riesiger Lavastrom von 24 Metern Breite und einer Höhe von 182 Metern riss 1.300 Menschen in den Tod.
1937 Rabaul,
Papua-Neuguinea
Die Dampfexplosion, herausgeschleudertes Gestein und eine Glutlawine töten über 441 Menschen.
1944 Vesuv,
Pompeji, Italien
Mitten im Krieg zwang der Ausbruch zu einer Waffenpause. Der Ausbruch forderte in der Hinsicht und auch selbst wenige Tote.
1947 Hekla,
Island
Die Rauchsäule soll über 30.km hoch gewesen sein.
1951 Hibok-Hibok,
Insel Camiguin, Philippinen
Trotz Evakuierung der kleinen Insel vor der Küste von Luzon, starben bei diesem Ausbruch, der ein Erdbeben auslöste, 84 Menschen.
1951 Lamington,
Papua-Neuguinea
In dem Ascheregen starben 6.000 Bewohner der Nordküste der Insel.
1953 Ruapehu,
Nordinsel, Neuseeland
Der Ausbruch führte zu einem Zugunglück auf einer Brücke, bei dem 175 Reisende starben.
1963 Agung,
Bali, Indonesien
Eine Giftgaswolke und anschließende Lavagluten töteten insgesamt 1.200 Menschen.
1965 Taal,
Luzon, Philippinen
Der Vulkan explodierte durch den Dampf, den das Einfließen des Wassers aus dem Kratersee in die darunter liegende Magmakammer verursachte. Da Experten zuvor eine Evakuierung der Bevölkerung nicht für nötig erachteten, mussten 200 Menschen sterben.
1967 Surtsey,
Island
Ein Unterwasservulkan ließ mit seiner emporquellenden Lava die Insel Surtsey entstehen.
23. Januar
1973
Heimaey,
Island
150 Meter hohe Lavafontainen und Aschebrocken wurden aus dem Krater geschleudert. 1200 Häuser wurden durch die Feuerwände zerstört, ein Mensch kam ums Leben.
1977 Nyiragongo,
Goma, Zaire ,
heute: Demokrat. Rep. Kongo
Die Lava floss 60 km talwärts. 60 Menschen starben.
Mai
1980
Mount St. Helens,
Cascade Mountains, USA
Der Mount St. Helens explodierte, so das die Kegelspitze einbrach. Es entstand ein 700 m tiefer Krater mit einer Länge von 3 km und 1,5 km Breite. Der Ausbruch kam nicht unerwartet, so das die meisten Menschen sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, dennoch waren 62 Tote zu beklagen.
1982 El Chichon,
Pichucalco, Mexiko
Der überraschende Ausbruch des Vulkans kostete über 3000 Menschen das Leben.
1984 Mauna Loa,
Hawaii, USA
Der Mauna Loa ist der größte und aktivste Vulkan der Erde. Sein Ausbruch kam nicht überraschend.
13. November
1985
Nevado del Ruiz,
Armero, Kolumbien
Asche und Gase, die bei der Explosion freigesetzt wurden, ließen einen Teil der Eiskappe schmelzen, worauf Wasser- und Schlammmassen die Stadt Armero verwüsteten. Insgesamt starben über 31.000 Menschen.
1986 Ruapehu,
Nordinsel, Neuseeland
Eine Dampfexplosion und das extrem heiße Wasser des Kratersees brachte das Eis an den Hängen des Berges zum Schmelzen.
1986 Nios-See,
Kamerun
Große Mengen Kohlendioxyd wurden im Kratersee freigesetzt und führten bei über 1700 Menschen und zahlreichen Tieren zum Erstickungstod.
1991 Kilauea,
Hawaii, USA
Der Vulkan spuckte bereits seit 1983 Lava und begrub Straßen und Häuser unter sich.
1991 Unzen,
Kiuschu, Japan
Glutlawinen töten Wissenschaftler und Journalisten, die den Ausbruch beobachten wollen. 
Juni
1991
Pinatubo,
Luzon, Philippinen
Das Naturereignis war der heftigste Vulkanausbruch überhaupt im 20. Jh. Asche und Gase wurden in die Atmosphäre geschleudert, so dass die Klimaauswirkungen auf der gesamten Erde spürbar waren. 42 000 Häuser auf der Insel Luzon wurden zerstört und trotz Evakuierung der 20 000 Einwohner kamen 1000 von ihnen ums Leben.
1996 Vatnajökull,
Island
Durch den Ausbruch schmolzen die oberen Schichten des Gletschers, was zu Überschwemmungen führte. Der Sachschaden war beträchtlich.
1997 Soufrière Hills,
Montserrat, Kleine Antillen
Bei dem Ausbruch wurde die Hauptstadt Plymouth eingeschlossen und 8000 Menschen mussten Montserrat verlassen, 23 starben.
24.+ 26.02.
2000
Mayon,
Insel Mindanao, Philippinen
Der Vulkan war sieben Jahre lang untätig. Es erstreckte sich eine km- hohe und 800 Grad heiße Rauchsäule über dem Krater. 25.000 Menschen wurden evakuiert. Bei einem erneuten Ausbruch am 26.02.2000 mussten weitere 10.000 Menschen die Region verlassen.
26.02.2000 Hekla,
Island 
Der Vulkan schleuderte Asche und Lava hinaus. Zuvor soll die Erde sieben Mal gebebt haben. Der Vulkan liegt im Süden der Insel in einer unbewohnten Gegend. Menschen mussten deshalb nicht in Sicherheit gebracht werden.
2001 Ätna,
Sizilien, Italien
Nach neun Jahren einer ruhigeren Phase spukte der Ätna am 23.03.00 zwei Stunden lang eine hohe Lavafontaine aus. Menschen kamen nicht zu Schaden. Im Sommer 2001 war der Ätna wieder besonders aktiv und seine Lavaströme erreichten und zerstörten sogar die größte Talstation in der Nähe des Dorfes Nicolosi. Auch die Umgehungsstraße um das Ätna-Naturschutzgebiet war im südlichen Streckenabschnitt  von den Lavamassen verschüttet worden und gesperrt. (Reisebericht Sizilien).
18.01.2002 Nyiragongo,
Goma,
Demokratische Republik Kongo
Bei dem unerwarteten Ausbruch wurden 45 Menschen getötet. Flüssige Lava ergoss mit großer Geschwindigkeit über mehrere Quadratkilometer. Die Stadt Goma und viele Dörfer wurden fast gänzlich zerstört. Über 500.000 Menschen flohen vor den Lavamassen  - vorwiegend nach Ruanda.

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