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Alles auf einer Insel - 3 Wochen  Sizilien -
Insel mit Sonne, Strand, Kunst, Kultur und Naturparks

Die Metropole an der Südostküste:  Syrakus

Als Übernachtungsstützpunkt für die beiden Ausflüge in die Cava Grande und nach Syrakus haben wir uns ein Quartier an der Küstenstraße in Ávola ausgesucht. Empfehlen können wir den Ort nicht unbedingt, ab 17 Uhr fahren auf den schachbrettartig angelegten Straßen die Jugendlichen des Ortes mit ihren Vespas umher und das gesamte Straßennetz  wird zur Wettrennstrecke mit lautem Getöse. In der Nebensaison haben auch die guten Restaurants geschlossen sowie einige der Einkaufsläden abends nicht mehr - so wie anderenorts gewohnt - geöffnet. So bietet zwar das Hotel L'Ancora (Lungomare Lido) preiswerte Unterkunft, doch auch bereits einen etwas heruntergekommenen Charme. Zum Hotel gehört auch ein Restaurant, in dem zumindest die Pizza gut schmeckt. 

Der kleine Strand liegt unmittelbar unter der Uferstraße, lädt aber zu einem kurzen Bad im Meer allemal ein. 

Von Ávola aus ist es nicht mehr weit bis Syrakus. Der Parco Archeologico im Stadtteil Neapoli ist gut ausgeschildert - Parkplätze befinden sich am Straßenrand und auch diese werden von den bekannten Parkwächtern bewirtschaftet. An der Kasse kann man ein preiswerteres Kombiticket lösen, wenn man sich ebenfalls zu einem Besuch des sehr sehenswerten Archäologischen Museums (Sparpreis zusammen mit dem Parco Archeologico 6-7 €) entschließt. Das Museum kann auch noch einen Tag später mit den Eintrittskarten besucht werden. Das moderne Gebäude beherbergt zahlreiche Funde aus ganz Sizilien. Das Museum ist neben dem in Palermo, welches bereits ein wenig renovierungsbedürftig anmutet, das bedeutendste der Insel und nach unserer Meinung auch das lohnenswerteste.  

Hinweis: die Ausgrabungen sind überall bis eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet.

Zurück zur Ausgrabung: Gleich rechts von der Kasse gelangt man zum griechischen Theater, welches zu den bedeutendsten seiner Art aus der Zeit des Altertums gehört.  Es wurde um 470 v. Chr. errichtet, aber später baulich verändert. Mit einem Durchmesser von 138 Metern und 61 aus dem Fels gehauenen Sitzreihen bietet es 15.000 Menschen Platz. Noch heute werden hier im Sommer griechische Klassiker in italienischer Sprache aufgeführt. Hinter dem Theater auf einer großen Grünfläche lagen die antiken Steinbrüche, darunter auch das berühmte sogenannte "Ohr des Dionysos". Die Höhle bekam ihren Namen durch die außerordentlich gute Akustik. Stellt man sich an das Ende der  60 m langen, 5-11 m breiten und 23 m hohen Höhle kann man sogar noch Geflüster, das am Eingang gesprochen wird, gut verstehen.

Von der Höhle führt der Weg links zwischen den Souvenirbuden hindurch plötzlich rechts durch einen kleinen Eingang zum Römischen Theater aus dem 3. Jh. n. Chr. In dem ovalen Rund fanden einst Gladiatorenkämpfe und Zirkusspiele statt.

Neben den Ausgrabungen lohnt auch die Altstadt von Syrakus auf der Insel Ortygia einen Besuch. Durch malerische enge Gassen führt die Suche nach guten Restaurants, von denen es in der Altstadt einige gibt. Erster Anlaufpunkt ist die Piazza Archimede mit seinen Palästen und dem Artemisbrunnen. Doch auf verschlungenen Pfaden führt der Weg noch weiter bis zur Piazza Duomo mit seinen schönen Cafés.  Auf dem länglichen Platz  besticht der Dom Santa Maria delle Colonne mit seiner üppigen Barockfassade, während die linke Seite des Gebäudes noch den ehemaligen und nun vermauerten Säulenumgang des einstigen Athenatempels zeigt. Auch im Innenraum der Kirche wird das Ausmaß des Umbaus durch christliche Anordnung sichtbar. Die ehemalige Cella dient als Mittelschiff. Der Tempel stammt aus der Zeit 480 v. Chr.; der Umbau zur Kirche erfolgte im 7. Jh., die Barockfassade wurde 1693 vorgesetzt. In dieser Mischung ist der Dom von Syrakus ein bemerkenswertes kunsthistorisches Zeugnis.

Syrakus, Am Platz vor dem Dom

In der Nähe des Archeologischen Museums (Parkplätze rar!) befindet sich die Kirche San Giovanni mit ihren Katakomben.

Wir verlassen Syrakus in nordwestlicher Richtung und fahren zum Castello Eurialo, gelegen auf einem Kalksteinplateau. Die ehemaligen Ausmaße von 15000 qm müssen gigantisch gewesen sein. 400 v. Chr. waren 60.000 Arbeiter damit beschäftigt den großen Mauerring innerhalb von 20 Tagen zu errichten. Das Kastell ist eine der stärksten Befestigungen, die aus griechischer Zeit erhalten geblieben sind. Später wurde das Kastell mehrfach umgebaut und zunehmend für militärische Zwecke genutzt. So z.B. die unterirdischen Gänge, in denen sich riesige Truppen versteckt bewegen konnten, ohne für die belagernden Feinde sichtbar zu sein. 

Der Ausflug zum Kastell lohnt sich außerdem wegen der guten Aussicht bis nach Syrakus und das angrenzende Hafengebiet. Leider gibt es keine Einkehrmöglichkeit, so daß man sich auf jeden Fall mit  Wasservorräten versorgen sollte. 
   

Syrakus, Castello Eurialo

Auf unserer Sizilienreise haben wir folgende Städte und Sehenswürdigkeiten besucht:  
San Vito -Naturpark Zingaro -Érice - Segesta - Selinunte - Sciacca - Caltabelotta - Eraclea Minoa - Agrigent - Naro - Enna - Villa Casale Romana - Piazza Armerina - Morgantina - Palazzolo Acréide - Ragusa - Módica - Noto - Cava d'Íspica -  Cava Grande - Syrakus - Ätna - Taormina - Gola dell'Alcántara - Tíndari - Castelbuono - Cefalù - Solunt - Monreale - Palermo  - Karte - 

Ein Urlaubstipp von
Claudia Wuttke
06.10. bis 29.10.2001


Syrakus, Großes Amphitheater

Syrakus, "Ohr des Dionysos"


Palazzo in Ortygia


Syrakus, Dom


Syrakus, Piazza Archimede

Syrakus, Dom


San Giovanni


Dom, Barockfassade


Syrakus, Castello Eurialo

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