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Ausgrabungen
Das 9 km vom Vesuv
entfernt gelegene Pompeji beherbergte bis zu 15.000 Einwohner
als im Jahre 79 n. Chr. der Ausbruch des Vulkans die Stadt unter einer 6-7 m dicken Ascheschicht
begrub.
Erst 1594 und 1600
entdeckte man durch Zufall bei Entwässerungsarbeiten im
Sarno-Tal unterirdische Gänge mit Inschriften und Statuen. Doch
ahnte man noch nicht, daß es sich bei den Funden um Teile aus
Pompeji handelte. Die erste wissenschaftliche Grabung fand erst
später 1748 statt und wurde von König Karl von Bourbon in
Auftrag gegeben. Dieser hatte bereits zuvor die Grabungen in
Herculaneum initiiert. Ab 1860 beginnt aber erst die
eigentliche und systematische Ausgrabungsgeschichte, die bis
heute andauert. Denn noch über ein Drittel der Stadt bleibt zu
entdecken. Doch schon damals wurde die Technik entwickelt, in
die Hohlräume flüssigen Gips zu spritzen und so die Lage und
den Ausdruck der Opfer festzuhalten, die während des Ausbruchs
den Sekundentod fanden. Nur in Pompeji konnte man die Abdrücke
ganzer Familien auf diese Weise herstellen und der Nachwelt
damit ein bedrückendes Zeugnis liefern wie schnell das Inferno
über die Menschen in der Stadt hereingebrochen war.
Aufgrund der
luftdichten Verschüttung ist Pompeji die
besterhaltene Stadt der Antike. Die Lava konservierte Gebäude,
Kunstwerke und Alltagsgegenstände. Die erhaltenen Reste der
zahlreichen freigelegten Häuser geben Aufschluß über Wohnverhältnisse,
Handel, Gewerbe, Kunst, Privat- und Alltagsleben der Menschen in
einer antiken Stadt.
Im 18./19.
Jahrhundert - zu Beginn der Entdeckung - erfreuten sich
Ruinen und besonders das Thema Antike gerade großer Beliebtheit.
Garibaldi ernannte
sogar Alexandre Dumas zum Direktor der Antikensammlung. Dieser wurde
dann aber doch
bald durch einen Spezialisten auf diesem Gebiet ersetzt.
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